Die radikalislamischen Taliban sind nach eigenen Angaben zur Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der afghanischen Regierung im kommenden Monat bereit, falls der laufende Gefangenenaustausch bis dahin abgeschlossen ist.
Taliban-Kämpfer und Dorfbewohner in der Provinz Laghman.
Taliban-Kämpfer und Dorfbewohner in der Provinz Laghman. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Abschluss von Gefangenenaustausch als Voraussetzung.

Die Gespräche könnten direkt nach dem Eid-Fest beginnen, sofern der Austausch bis dahin vollendet sei, erklärte Taliban-Sprecher Suahil Schahin am Donnerstag.

Zuvor waren bei einem Luftangriff auf eine Feier von Taliban-Anhängern in Afghanistan nach Behördenangaben acht Zivilisten getötet worden. Demnach ereignete sich der Angriff am Mittwoch in der westafghanischen Provinz Herat. Acht Zivilisten, die an der Feier zur Freilassung eines Taliban-Führers teilgenommen hätten, seien getötet sowie 16 weitere verletzt worden.

Der US-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, verurteilte den Angriff der afghanischen Luftwaffe. Er forderte alle Seiten zum Gewaltverzicht auf, «besonders so kurz vor Beginn der inner-afghanischen Verhandlungen».

Im Februar hatten die Taliban und die USA sich als Vorbereitung auf Friedensgespräche auf einen Gefangenenaustausch zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban geeinigt. Die afghanische Regierung soll 5000 Taliban aus Gefängnissen entlassen, die Aufständischen müssen dafür 1000 Angehörige der afghanischen Sicherheitskräfte freilassen. Kabul hatte kritisiert, viele der Freigelassenen seien gefährliche Kämpfer, die aufs Schlachtfeld zurückkehren würden.

Die UN-Unterstützungsmission in Afghanistan warnte vor eine «Spirale der Gewalt». In den vergangenen Monaten hatte die Gewalt in Afghanistan wieder zugenommen. Fast täglich griffen Taliban-Kämpfer Sicherheitskräfte an.

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