Am Sonntag nahmen in Weissrussland hunderte Menschen Abschied von einem jungen Mann. Er starb nach Protesten gegen Lukaschenko.
Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, hält weiter an der Macht fest. Foto: Andrei Stasevich/BelTA/AP Pool/dpa
Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, hält weiter an der Macht fest. Foto: Andrei Stasevich/BelTA/AP Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Hunderte Menschen haben am Sonntag in der Stadt Gomel in Belarus (Weissrussland) Abschied von einem jungen Mann genommen, der bei den Protesten gegen Staatschef Alexander Lukaschenko festgenommen wurde und später im Krankenhaus starb. Menschen legten am Sonntag Blumen nieder und entzündeten Kerzen, wie auf Bildern im Nachrichtenkanal Telegram zu sehen war. An Fotos des 25-Jährigen waren Luftballons angebracht. Viele hielten davor inne.

Seine Mutter macht die Polizei für den Tod verantwortlich. Der junge Mann, der eine Herzkrankheit gehabt habe, sei am Wahlsonntag auf dem Weg zu seiner Freundin festgenommen worden und in Polizeigewahrsam im Krankenhaus gestorben. Die Polizei bestätigte dies erst am Mittwoch und teilte mit, die Gerichtsmedizin müsse die Todesursache klären.

Seit der umstrittenen Präsidentenwahl vor einer Woche kommt es landesweit zu Protesten gegen Staatschef Alexander Lukaschenko. Für den Nachmittag wurden grössere Aktionen in der Hauptstadt Minsk erwartet. Am Mittag kam es schon in einzelnen Städten zu Protesten.

Bereits am Samstag gab es in Minsk eine Trauerfeier für einen getöteten Demonstranten. In seiner Hand soll nach Darstellung der Behörden ein Sprengsatz explodiert sein. Viele zweifeln an dieser Version. Gomel liegt im Südosten der Ex-Sowjetrepublik.

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