Bei Massenprotesten gegen ein neues Einbürgerungsrecht in Indien sind in Neu-Delhi hunderte Demonstranten festgenommen worden.
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Polizisten halten einen Demonstranten während einer Demonstration in Neu-Delhi fest. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Massenprotesten in Indien wurden hunderte Demonstranten festgenommen.
  • Die Demonstrationen richteten sich gegen ein neues Einbürgerungsgesetz.

Hunderte Demonstranten sind bei Massenprotesten in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi und in Bangalore verhaftet worden. Sie protestieren gegen ein neues Gesetz. Dieses erleichtert illegal eingereisten Migranten aus den drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern die Einbürgerung, wenn sie keine Muslime sind.

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Indiens Premierminister Narendra Modi. - Keystone

Seit Tagen sind Zehntausende gegen das Gesetz auf die Strasse gegangen, die Wut wächst. Viele Muslime, Studenten und Oppositionsparteien kritisieren, dass mit dem Gesetz erstmals Staatsbürgerschaft und Religion verknüpft würden.

Das verstosse gegen die indische Verfassung und diskriminiere Muslime. Premierminister Narendra Modi argumentiert hingegen, dass das Gesetz religiös verfolgten Menschen helfe.

Regierung verhängt Versammlungs-Verbot

Inzwischen verbot die Regierung grössere Versammlungen in mehreren Städten. Der Historiker und Regierungskritiker Ramchandra Guh demonstrierte trotzdem und wurde vor laufender Fernsehkamera von der Polizei weggeschleppt. «Ich protestiere gewaltfrei, warum werden wir aufgehalten?», sagte er dem Sender NDTV noch.

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Demonstranten in Neu-Delhi halten Plakate während einer Demonstration hoch. - dpa

Am Donnerstag wurden in der Hauptstadt mindestens 16 Metrostationen geschlossen, in deren Nähe Demonstrationen hätten stattfinden sollen. Einer der grössten Telefonanbieter stellte nach eigenen Angaben auf Anweisung der Regierung in Teilen Neu-Delhis seine Handy-Dienste ein.

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