Hunderte Hongkonger Krankenhaus-Mitarbeiter haben angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus für eine Schliessung der Grenze zu China gestreikt.
Coronavirus Streik
Streikende in Hongkong fordern Grenzschliessung zu China, wegen der Ausbreitung des Coronavirus. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Krankenhaus-Mitarbeiter in Hongkong streikten für eine Grenzschliessung in China.
  • Würde dies nicht geschehen, gäbe es einen Mangel an Personal und Ressourcen.
  • Die Gewerkschaft droht angesichts der Coronavirus-Ausbreitung mit weiteren Streiks.

Sie versammelten sich am Montag vor den Krankenhäusern und verteilten weisse Bänder an Kollegen, um sie zur Streik-Teilnahme zu ermutigen. Sollten die Hongkonger Behörden der Forderung nicht nachkommen, werde es am Dienstag weitere Arbeitsniederlegungen geben. Dies verkündete die neu gegründete Gewerkschaft für medizinisches Personal (HAEA).

Grenzschliessung notwendig, um Ausbreitung aufzuhalten

«Wenn es keine vollständige Schliessung der Grenzen gibt, wird es nicht genügend Arbeitskräfte, Schutzausrüstung und Isolierräume geben.» Dies sagte Winnie Yu, die Vorsitzende der Gewerkschaft, die rund 9000 Mitglieder hat. Verhandlungen mit der pekingtreuen Hongkonger Regierung waren am Sonntag geplatz. Auslöser war die fehlende Teilnahme der Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam.

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Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam wollte ursprünglich nicht an der Sitzung teilnehmen. - Keystone

Zuvor hatten mehr als 3000 Angestellte der Krankenhäuser für den Streik gestimmt, falls die Regierung keine Zugeständnisse machen sollte.

Insbesondere Patienten leiden unter Streiks

Die Hongkonger Krankenhausbehörde, die rund 75'000 Krankenhaus-Mitarbeiter beschäftigt, kritisierte, unter den Arbeitsniederlegungen litten vor allem die Patienten. Rund die Hälfte der geplanten Operationen müssten abgesagt oder verschoben werden. Die Hongkonger Regierung forderte die Beschäftigten auf, «ihre Entscheidung zu überdenken» und «gemeinsam den Kampf gegen die Krankheit zu gewinnen».

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Ein Mitarbeiter desinfiziert einen Zug in der im Bahnhof der Hauptstadt der Provinz Gansu. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Bis Montag wurden in Hongkong 15 bestätigte Coronavirus-Fälle gemeldet. Die Regierung lehnt es trotz wachsenden Drucks aus der Bevölkerung bislang ab, die Grenzen zu China zu schliessen. Die Behörden argumentieren, eine Grenzschliessung sei diskriminierend, schädlich für die Wirtschaft und verstosse gegen die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

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