Trotz Boykottaufrufen der nicht zur Wahl zugelassenen Opposition beteiligten sich 67 Prozent der zugelassenen Wähler an den Parlamentswahlen in Bahrain.
Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud, König von Saudi-Arabien, und Hamad bin Isa Al Chalifa, König von Bahrain, während eines gemeinsamen Treffens.
34 der 40 der Mandate in Bahrainer Parlament gehen an Kandidaten ohne Parteizugehörigkeit. - Saudi Press Agency/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz den Boykottaufrufen war die Wahlbeteiligung in Bahrain hoch.
  • Menschenrechtsorganisationen hatten die Wahl im Vorfeld kritisiert.

Trotz Boykottaufrufen der nicht zur Wahl zugelassenen Opposition haben sich nach offiziellen Angaben viele Menschen an den Parlamentswahlen im arabischen Königreich Bahrain beteiligt.

Rund 67 Prozent der etwa 365'000 zugelassenen Wähler hätten sich an den Wahlen beteiligt, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur BNA Bahrains Justizminister Khalid bin Ali al-Khalifa. In fast allen Wahlbezirken werde es aber am kommenden Wochenende Stichwahlen um die 40 Plätze im Unterhaus geben.

Opposition zum Schweigen gebracht

Menschenrechtsorganisationen hatten die Wahl kritisiert. Die politische Opposition sei im Vorfeld zum Schweigen gebracht worden, erklärte etwa Amnesty International. Erst wenige Tage vor der Wahl war der Anführer der verbotenen Oppositionsgesellschaft Wifak, Ali Salman, wegen Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

In Bahrain leben mehrheitlich Schiiten, dort herrscht jedoch ein sunnitisches Königshaus. Gegen Proteste im Zuge der arabischen Aufstände im Jahr 2011 ging die Führung des Landes mit Hilfe des grossen sunnitischen Nachbarn Saudi-Arabien gewaltsam vor.

Rund 365'000 Menschen waren aufgerufen, ein neues Unterhaus des Parlaments zu wählen. Die Abgeordneten des Oberhauses werden vom König bestimmt. Etwa 290 Kandidaten bewarben sich um die 40 Sitze, darunter auch 40 Frauen.

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