Höchstes Gericht Indiens berät über Homo-Ehe
Homosexualität ist in Indien noch weitgehend ein Tabuthema. Jetzt berät das höchste Gericht über die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Das Wichtigste in Kürze
- Indiens höchstes Gericht berät über die Homo-Ehe.
- Mehrere Paare hatten sich an verschiedene hohe Gerichte gewandt.
- Die Anhörung dazu hat am Freitag begonnen.
Vor dem höchsten Gericht Indiens hat am Freitag eine Anhörung zu der Frage begonnen, ob gleichgeschlechtliche Ehen in dem südasiatischen Land zugelassen werden sollen. In dem 1,4-Milliarden-Einwohner-Land sind Homosexualität und die Homo-Ehe immer noch weitgehend Tabuthemen.
Mehrere Paare hatten sich deswegen an verschiedene hohe Gerichte und auch an das oberste Gericht gewandt, um eine gesetzliche Regelung zu erreichen. Eine Gruppe vom rechten Flügel der Vereinigten Hindu-Front demonstrierte am Freitag vor dem Gerichtsgebäude in Neu Delhi.
Gesetz aus Kolonialzeit erst 2018 gekippt
Bis vor wenigen Jahren war einvernehmlicher Sex zwischen Erwachsenen gleichen Geschlechts in Indien noch strafbar. Erst 2018 kippte das oberste Gericht entsprechende Bestimmungen aus einem hundertjährigen Gesetz aus der britischen Kolonialzeit. Auch die indische Regierung der nationalistischen BJP-Partei hatte zur Frage gleichgeschlechtlicher Ehen bisher eine konservative Haltung eingenommen.