Nach heftigen Zusammenstössen in Jerusalem hat der militärische Flügel der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas Israel am Montag ein Ultimatum gestellt.
Palästinensische Wahlkommission
Anhänger der palästinensischen islamistischen Hamas-Bewegung in allen Altersstufen schwenken Fahnen und betrachten die Demonstration gegen die Verschiebung der palästinensischen Wahlen, die eigentlich am 22. Mai stattfinden sollten, auf den Schultern weiter Demonstranten steht. - dpa

Ein Sprecher der Organisation in Gaza forderte, Israel müsse bis 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 MEZ) alle Polizisten und Siedler vom Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Das edle Heiligtum) sowie aus dem Viertel Scheich Dscharrah in Ost-Jerusalem abziehen. Ausserdem müssten alle im Rahmen der jüngsten Konfrontationen festgenommenen Palästinenser freigelassen werden. Es handele sich um eine Warnung.

Auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt war es am Montag erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Vor der Al-Aksa-Moschee setzten Polizisten Blendgranaten, Tränengas und Gummigeschosse gegen Steine werfende Palästinenser ein. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach Polizei-Angaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt.

Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan angespannt. Viele Palästinenser sind zornig, weil die Polizei Bereiche der Altstadt abgesperrt hatte, um Versammlungen zu verhindern. Zudem drohen einigen palästinensischen Familien im Stadtteil Scheich Dscharrah Wohnungsräumungen durch israelische Behörden.

Militante Palästinenser aus dem Gazastreifen feuerten zudem zuletzt mehrere Raketen auf die israelische Grenzregion und sandten Brandballons. Israel schloss den Erez-Grenzübergang zu dem Palästinensergebiet und die davor liegende Fischereizone. Aus Sorge vor einer Eskalation wollte die Armee weitere Kräfte an den Gazastreifen verlegen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WestjordanlandMoscheeRamadanSchweizer ArmeeHamas