Grosse Proteste wegen Korruptionsvorwürfen in Manila
Hunderttausende Menschen protestieren in Manila gegen einen massiven Korruptionsskandal. Politiker und Beamte sollen darin verwickelt sein.

Hunderttausende Menschen haben auf den Philippinen gegen einen Fall von Korruption protestiert, in den auch Verbündete von Präsident Ferdinand Marcos Jr. verwickelt sein sollen. Bei einer Kundgebung im Rizal-Park im Herzen der Hauptstadt Manila versammelten sich laut Behörden rund 550'000 Demonstranten. Auf Plakaten forderten sie unter anderem «Gerechtigkeit!» und «Transparenz statt Verschwörung», wie auf Bildern zu sehen war.
Grund für den Protest ist ein Korruptionsskandal um staatlich finanzierte Hochwasserschutzprojekte im Wert von über 500 Milliarden Pesos (7,3 Milliarden Euro). Die Philippinen sind besonders stark von Überschwemmungen, Taifunen und extremen Wetterereignissen bedroht. Im Schnitt ziehen rund 20 tropische Wirbelstürme pro Jahr über den südostasiatischen Inselstaat.
Laut Veranstaltern handelte es sich am Sonntag (16. November) um die bislang grösste Demonstration aufgrund des Korruptionsskandals. Noch bis Dienstag wollen Menschen auf die Strasse gehen, hiess es weiter.
Gewalt bei vorherigen Protesten auf den Philippinen
Im September war es bei einem Protest zu gewaltsamen Zusammenstössen mit Sicherheitskräften gekommen. Damals sprachen die Veranstalter von rund 130'000 Teilnehmern.
Den Vorwürfen zufolge sollen einige Hochwasserschutzprojekte nur Scheinaufträge gewesen sein oder mangelhaft ausgeführt worden sein. Ausserdem hiess es, Gelder seien in die privaten Taschen der Auftragnehmer gewandert.
Hinweise von Whistleblowern legen zudem nahe, dass Politiker und Beamte in Unregelmässigkeiten verwickelt sind und Schmiergelder kassiert haben.












