Goldverarbeiter verurteilen illegalen Goldabbau im Amazonasgebiet

Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Goldverarbeiter wollen nicht mehr mit Gold aus dem Amazonas handeln.
- Dieses wird hauptsächlich illegal abgebaut.
- Für die indigenen Völker und die Umwelt hat dieser Abbau schwerwiegende Folgen.
Der illegale Goldabbau im brasilianischen Bundesstaat Amazonas ist für die indigene Bevölkerung und die Umwelt seit Jahren eine schwere Belastung. Ein neues Gesetz in Brasilien würde das Problem noch verschärfen. Die Schweizer Goldraffinerien und Edelmetallverarbeiter wollen verhindern, dass brasilianisches Gold aus illegalen Quellen in die Schweiz gelangt.
In einer Erklärung verurteilen die Schweizerische Vereinigung Edelmetallfabrikanten und -händler (ASFCMP) den illegalen Bergbau im Amazonas. Auch die Goldverarbeiter Metalor, PX Précinox, Argor Heraeus, MKS Pamp und Valcambi sind in der Erklärung vertreten.

Der unkontrollierte Einsatz von Quecksilber zerstöre die Umwelt und damit den Lebensraum indigener Völker. Er müsse gestoppt werden, lautet die Forderung. Die Branche setzte das Statement Anfang Juni nach einem Treffen mit Vertretern indigener Völker auf.
Die brasilianische Regierung müsse die Umwelt sowie indigene Gemeinschaften schützen, heisst es weiter. Damit stellt sich die Branche gegen die Einführung des von der brasilianischen Regierung geplanten Gesetzes «PL 191». Denn dieses ermögliche den Bergbau und andere kommerzielle Aktivitäten auf dem Land indigener Völker.
Schweiz will kein Gold mehr aus indigenen Gebieten
In der Erklärung verpflichten sich die Edelmetallverarbeiter, künftig nicht mehr mit Gold aus indigenen Gebieten des brasilianischen Amazonas zu handeln. Die Branche werde mithilfe von Experten und technischen Massnahmen das Gold rückverfolgen und dessen Herkunft identifizieren.
Somit könne sie verhindern, dass illegales Gold in die Schweiz importiert und weiterverarbeitet wird. Die 14 Firmen der ASFCMP vereinen 95 Prozent des in der Schweiz raffinierten Edelmetallvolumens, davon 90 Prozent Gold.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüsst in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung den Entscheid der Goldverarbeiter. Die symbolträchtige Absichtserklärung sei ein Novum für die Branche. Entscheidend bleibe aber deren Umsetzung, betonte die GfbV. Und bezüglich Transparenz in der Lieferkette bestehe weiterhin keine Einigkeit.