Zum ersten Mal seit über zehn Jahren ist die weltweite Mordrate angestiegen. Im Jahr 2016 wurden etwa 385'000 Menschen ermordet. Das sind 8000 mehr als im Vorjahr.
Vor allem in Venezuela und Jamaika ist die Mordrate stark angestiegen.
Vor allem in Venezuela und Jamaika ist die Mordrate stark angestiegen. - Keystone

Einem Bericht der Organisation «Small Army Survey» zufolge hat die weltweite Mordrate im Jahr 2016 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt zugenommen. Mit ungefähr 385'000 Opfern seien letztes Jahr 8000 Menschen mehr ermordet worden als 2015. Dies liege an der Zunahme an Morden ausserhalb von Kriegsgebieten, heisst es.

Weniger Kriegsopfer

Lediglich in zwei der fünf Länder mit den höchsten Mordraten – Syrien, El Salvador, Venezuela, Honduras und Afghanistan – herrschen offene Konflikte. Die Todeszahlen in Kriegsgebieten sind in den letzten zwei Jahren von 143'000 auf 99'000 gesunken. Die Forscher interpretieren die gestiegene Mordrate mit zunehmenden Unsicherheiten ausserhalb von Konfliktzonen.

Länder mit hoher Kriminalität

Insgesamt weisen 23 Länder 20 Mordopfer auf 100'000 Einwohner auf. Davon sind 14 Staaten nicht in einen Krieg involviert. Darunter fallen etwa Brasilien, Jamaika oder Südafrika. Die hohe Kriminalität in diesen Ländern führe in Proportion zur Bevölkerung zu ähnlich vielen Toten wie in einigen Kriegsgebieten.

Die Autoren des Berichts gehen davon aus, dass die Anzahl an Mordopfern bis 2030 auf ungefähr 610'000 ansteigen wird. Dies liege hauptsächlich an der Zunahme der weltweiten Bevölkerungszahl.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 2016 wurden weltweit etwa 385'000 Menschen ermordet.
  • Damit ist die Mordrate erstmals seit über zehn Jahren gestiegen.
  • In Ländern mit hoher Kriminalitätsrate werden ähnlich viele Menschen ermordet wie in Kriegsgebieten.
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