Gedenkfeiern für die Opfer der Tsunami-Katastrophe vor 15 Jahren

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Indonesien,

15 Jahre nach dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean haben tausende Menschen der mehr als 220.000 Todesopfer der Katastrophe gedacht.

Trauernde auf einem Friedhof in der Provinz Aceh
Trauernde auf einem Friedhof in der Provinz Aceh - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Hinterbliebene versammeln sich an Massengräbern in Indonesien.

In der indonesischen Provinz Aceh, wo die meisten Menschen ums Leben kamen, versammelten sich Hinterbliebene am Donnerstag an den Gräbern ihrer Angehörigen. In Aceh Besar, wo mindestens 47.000 Opfer in Massengräbern bestattet wurden, beteten sie und streuten Blumen auf die Gräber.

Der schlimmste Tsunami in der Geschichte war am zweiten Weihnachtstag 2004 durch ein schweres Seebeben der Stärke 9,1 im Indischen Ozean ausgelöst worden. Weite Küstenstreifen in Indonesien, Indien, Sri Lanka und Thailand wurden zerstört.

Rund 170.000 Menschen starben allein in Indonesien, die überwiegende Mehrheit davon in Aceh auf der Insel Sumatra, wo die Flutwellen besonders hoch waren. 50.000 weitere Menschen starben in anderen Ländern am Indischen Ozean. In Thailand waren unter den rund 5400 Todesopfern auch zahlreiche Touristen, darunter 534 Deutsche.

Unter den Trauernden in Aceh war am Donnerstag die 65-jährige Nurhayati, die bei der Tsunami-Katastrophe ihre jüngste Tochter verloren hat. «Ich bin hier, weil ich sie so sehr vermisse. Sie war erst 17, hatte gerade mit dem Studium angefangen», sagte die weinende Frau auf einem Friedhof mit Massengräbern in Siron. «Es ist 15 Jahre her, aber noch heute schaudere ich jedes Mal, wenn ich das Meer sehe - sogar im Fernsehen.»

Der 28-jährige Mohammad Ikramullah verlor im Alter von 13 Jahren seine Eltern und sein Geschwisterchen. «Ich bin immer noch traumatisiert. Ich glaube nicht, dass ich jemals vergessen werde, was passiert ist.» Obwohl die sterblichen Überreste seiner Angehörigen nicht gefunden wurden, kommt er jedes Jahr zu dem Massengrab in Aceh, um zu beten. Auch Jony China weiss nicht, wo seine Mutter begraben wurde. «Ich komme aber weiter hierher, weil ich das Gefühl habe, ihr nah zu sein.»

Indonesien wird immer wieder von katastrophalen Tsunami-Flutwellen heimgesucht. Im vergangenen Jahr löste ein Vulkanausbruch einen Tsunami aus, der in der Provinz Banten auf der Insel Java fast 500 Menschen tötete.

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