Der Nordosten Tunesiens wird von Rekordregenfällen heimgesucht. Es soll sich um die schwersten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen handeln.
Die schweren Regenfälle haben grosse Verwüstung angerichtet.
Die schweren Regenfälle haben grosse Verwüstung angerichtet. - Twitter/DMCDompetDhuafa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Fünf Menschen kamen bei schweren Unwettern in Tunesien ums Leben.
  • In einigen Gegenden stiegen die Pegelstände nach Rekordregenfällen um 1,70 Meter.

Die Zahl der Todesopfer bei Überschwemmungen im Nordosten Tunesiens ist am Sonntag auf mindestens fünf gestiegen. Ein 16-Jähriger sei in der Stadt Bouargoub, etwa 45 Kilometer südöstlich von Tunis, durch einen Stromschlag getötet worden, erklärte das Innenministerium.

In einigen Gegenden stiegen die Pegelstände nach Rekordregenfällen um 1,70 Meter. Brücken und Strassen wurden beschädigt.

Neben dem Jugendlichen starben nach Angaben des Innenministeriums zwei Männer und zwei Frauen auf der Halbinsel Cap Bon. Ein 60-jähriger Einwohner ertrank demnach am Samstag in der Stadt Takilsa. Eine weitere Leiche wurde später nahe dem Touristenort Hammamet geborgen. In Bouargoub starben nach Ministeriumsangaben zwei Schwestern, als sie nach ihrer Schicht in einer Fabrik von den Wassermassen mitgerissen wurden.

Ein Video zeigt die Überschwemmungen in Tunesien.

Strassenteile mitgerissen

Auch das Zentrum der Provinzhauptstadt Nabeul stand am Samstag unter Wasser. Videos in den sozialen Online-Netzwerken zeigten, wie die Fluten Autos und abgebrochene Strassenteile mit sich rissen. Augenzeugen machten die Verschmutzung von Trockentälern für die Überschwemmungen verantwortlich – sie sollen bei starken Regenfällen eigentlich für den Abfluss des Wassers sorgen.

Beim Sturm vom Samstag fielen 200 Milliliter Regen auf Nabeul und bis zu 225 Milliliter auf die Stadt Beni Khalled, wie Tunesiens Nationales Meteorologie-Institute mitteilte. Demnach handelte es sich um die schwersten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.

Tunesiens Regierungschef Youssef Chahed reiste in die betroffenen Gebiete und rief die Menschen dazu auf, Ruhe zu bewahren. Am wichtigsten sei es, die Strassen wieder befahrbar zu machen und den Betroffenen zu helfen, sagte er dem Radiosender Mosaique FM. «Es gibt immer noch Regionen, die von der Aussenwelt abgeschnitten sind.»

Heftige Gewitter hatten seit Mitte der Woche zu Überflutungen und Schäden an Häusern und Strassen in Tunesien geführt. Am Sonntag besserte sich die Wetterlage.

Ad
Ad