In der irakischen Hauptstadt ist in einem Lagerhaus ein Brand ausgebrochen. Ob die gelagerten Urnen mit Stimmzetteln verbrannt sind, bleibt unklar.
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Bagdad (IRQ) brannte am Sonntag ein Lagerhaus.
  • Gelagert sind dort Urnen mit Stimmzettel der umstrittenen Parlamentswahl.
  • Die Stimmzettel hätten von Richtern neu gezählt werden sollen.

Ein Brand droht Stimmzettel der umstrittenen Parlamentswahl im Irak zu vernichten. In einem von vier Lagerhäusern in der Hauptstadt Bagdad, in der sich Urnen mit abgegebenen Stimmen befunden hätten, sei am Sonntag ein Feuer ausgebrochen, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf einen Sprecher des Innenministeriums. Feuerwehrleute versuchten, die Flammen zu löschen.

Auf im Internet kursierenden Bildern war dichter Rauch über Gebäuden zu sehen. Die Aufnahmen konnten zunächst nicht auf Echtheit überprüft werden. Es blieb zunächst unklar, ob Stimmzettel verbrannten. Ebenso unklar blieb, wie viele Stimmzettel sich in der Lagerhalle befanden.

Stimmen sollten neu ausgezählt werden

Der Zeitpunkt und die Umstände des Brandes erscheinen dubios: Schon seit Wochen gab es Streit über angebliche Stimmenfälschungen bei der Wahl vor gut einem Monat.

Der Schiitenführer Muktada al-Sadr hat die Parlamentswahl im Mai gewonnen.
Der Schiitenführer Muktada al-Sadr hat die Parlamentswahl im Mai gewonnen. - Keystone

Ministerpräsident Haidar al-Abadi hatte am Dienstag erklärt, bei der Wahl habe es «gefährliche Verstösse» gegeben. Das Parlament in Bagdad beschloss am Mittwoch schliesslich, dass sämtliche Stimmen per Hand neu ausgezählt werden sollen. Dafür waren am Sonntag Richter ausgewählt worden, die die Auszählung anstelle der Führung der Wahlkommission überwachen sollten.

Ende Mai hatte die Wahlkommission wegen Unregelmässigkeiten bereits die Ergebnisse aus mehr als 1000 Wahllokalen für ungültig erklärt. Eine von mehreren Parteien geforderte umfassendere Annullierung lehnte sie jedoch ab.

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