Ex-General Prabowo in Indonesien als neuer Präsident vereidigt
Mit dem Versprechen, die Wirtschaft und die militärische Stärke Indonesiens auszubauen, ist der umstrittene Ex-General Prabowo Subianto als neuer Präsident des südostasiatischen Landes vereidigt worden. In seiner Antrittsrede betonte der 73-Jährige die Bedeutung der nationalen Einheit.
«Wir werden nicht nur jenen dienen, die uns gewählt haben, sondern auch jenen, die uns nicht gewählt haben», sagte er. Erwartet wird, dass es unter Prabowos Regierung unter anderem hohe Investitionen im Bereich Verteidigung geben wird.
Mit mehr als 270 Millionen Einwohnern ist der G20-Staat Indonesien die drittgrösste Demokratie und das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt.
Der bisherige Verteidigungsminister und Ex-Militärkommandeur Prabowo wird auch mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht.
Zweifel an ziviler Kontrolle über Militär
Zwischen 1967 und 1998 wurde der Inselstaat vom brutalen Diktator Suharto regiert. Unter ihm war Prabowo, damals Schwiegersohn Suhartos, ein mächtiger General. Bei Beobachtern hat dies die Sorge geweckt, dass das Militär mehr Einfluss auf zivile Angelegenheiten gewinnen könnte.
Präsidentensohn als neuer Vize
Neben Prabowo ist am Sonntag auch Gibran Rakabuming Raka als neuer Vizepräsident vereidigt worden. Der 37-Jährige ist der älteste Sohn des scheidenden Präsidenten Joko Widodo, bekannt als Jokowi, der nach zwei Amtszeiten nicht erneut kandidieren durfte. Erst ein umstrittenes Gerichtsurteil hatte den Weg für Gibrans Kandidatur freigemacht. Denn er wäre eigentlich zu jung für das Amt gewesen.
Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts hagelte es Vorwürfe, Jokowi wolle eine politische Familiendynastie aufbauen. Unter Jokowi hatte sich Indonesien seit 2014 zu einer stabilen Demokratie und einer aufstrebenden Wirtschaftsmacht entwickelt.