Sechs ehemalige Farc-Kämpfer haben die Verantwortung für ein Massaker im Jahr 2002 übernommen. Damals kamen mindestens 120 Menschen ums Leben.
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Eine Fahne der Rebellen der Farc. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2002 starben mindestens 120 Menschen bei einem Massaker in Kolumbien.
  • Sechs Ex-Farc-Kämpfer haben jetzt vor der Justiz dafür die Verantwortung übernommen.
  • Laut einer kolumbianischen Zeitung ist dies «ein noch nie da gewesenes Ereignis».

Sechs ehemalige Kämpfer der linken Guerilla-Organisation Farc haben die Verantwortung für eines der grössten Massaker während des bewaffneten Konflikts in Kolumbien übernommen. Das teilte die «Sonderjustiz für den Frieden» (JEP) in einem Tweet am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Die frühere Guerilla-Organisation hatte sich schon mehrmals für das Massaker von Bojayá im Jahr 2002 mit mindestens 120 Toten entschuldigt. Dass erstmals sechs Ex-Mitglieder die Verantwortung vor der Justiz übernahmen, nannte die kolumbianische Zeitung «El Espectador» «ein noch nie da gewesenes Ereignis» in der «Sonderjustiz für den Frieden».

Folgenschwerster Angriff während Konflikt

Der Angriff war einer der folgenschwersten in den mehr als 50 Jahre währenden bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs in Kolumbien.

Mehr als 220'000 Menschen kamen während des Bürgerkriegs ums Leben, Millionen wurden innerhalb des südamerikanischen Landes vertrieben. Die grösste Rebellenbewegung Farc unterzeichnete 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung. In dem Vertrag wurden auch eine besondere Gerichtsbarkeit und die Wahrheitskommission vereinbart, die den Frieden garantieren sollen.

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