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Ex-Botschafter: Nordkorea erhöht langsam wieder die Spannungen

Keystone-SDA
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Südkorea,

Nordkorea hat einen umstrittenen Atomreaktor wieder in Betrieb genommen. Nun warnt ein Ex-Botschafter vor einer erneuten Zunahme der Spannungen.

nordkorea Kim Jong-un
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-Un. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Spannungen rund um Nordkorea nehmen wieder zu, sagt ein Ex-Botschafter.
  • Das Land hat einen Reaktor zur Herstellung von Atomwaffen wieder hochgefahren.
  • Dies könnte eine Herausforderung für die USA sein.

Die mutmassliche Wiederinbetriebnahme des umstrittenen nordkoreanischen Atomreaktors in Yongbyon stellt nach Einschätzung des früheren deutschen Diplomaten Thomas Schäfer eine Herausforderung für die USA dar.

«Ich glaube, dass Nordkorea die Spannungen langsam wieder erhöhen will», sagte der ehemalige Botschafter in Pjöngjang am Freitag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Seoul. Dass der Reaktor offenbar wieder hochgefahren worden sei, sei ein Schritt in diese Richtung.

Reaktor kann Material für Atombomben liefern

Schäfer bezog sich auf einen Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) von vergangener Woche, wonach der Reaktor im Nuklearzentrum Yongbyon seit Juli anscheinend wieder in Betrieb ist. Mit einer Leistung von nur fünf Megawatt ist der Reaktor zwar klein, kann aber Plutonium zur Herstellung von Atombomben liefern. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen.

nordkorea
Ein Regierungsgebäude in Nordkorea. - Pixabay

«Bei Nordkorea muss man bei den langfristigen Zielen anfangen, und die Ziele sind seit mehreren Jahren, eigentlich seit dem Regierungsantritt von (Machthaber) Kim Jong Un, die militärpolitischen Ziele», sagte Schäfer.

Schäfer war acht Jahre Botschafter

Dazu gehöre ein Ende der gemeinsamen Manöver der USA und Südkoreas, «und dann als grösseren Schritt der Abzug der amerikanischen Truppen». Andere Forderungen wie etwa Sanktionserleichterungen spielten für Pjöngjang eine eher untergeordnete Rolle. Die USA haben in Südkorea derzeit 28'500 Soldaten als potenzielle Abschreckung von Bedrohungen Nordkoreas stationiert.

Schäfer (68) war insgesamt acht Jahre Botschafter in Pjöngjang.

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