Die EU plant, Ägypten mit einer Finanzspritze zu unterstützen.
In Ägypten werden 15 Männer wegen der Tötung von Armeemitgliedern hingerichtet.
Die EU-Länder haben grünes Licht für finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Milliarde Euro für Ägypten gegeben. (Symbolbild) - Keystone

Die EU-Staaten haben den Weg für Finanzhilfen im Umfang von einer Milliarde Euro für Ägypten geebnet. Die Finanzminister ermächtigten am Freitag in Luxemburg die EU-Kommission, die erforderlichen Mittel an den Kapitalmärkten oder bei Finanzinstituten aufzunehmen und als Darlehen an Ägypten weiterzureichen. Das Geld soll die wirtschaftliche Stabilisierung des finanziell stark angeschlagenen Landes unterstützen.

Die Auszahlung ist allerdings an die Bedingung geknüpft, «dass Ägypten weiterhin konkrete und glaubhafte Fortschritte bei der Achtung wirksamer demokratischer Mechanismen (...) und der Rechtsstaatlichkeit erzielt und die Achtung der Menschenrechte garantiert». Zudem soll das Land auch wirtschaftspolitische und finanzielle Auflagen erfüllen und Erfolge bei Strukturreformen nachweisen.

Kritik wegen Menschenrechtslage

Kritik an der geplanten engeren Zusammenarbeit mit Ägypten gibt es wegen der Menschenrechtslage in Ägypten. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit in dem nordafrikanischen Staat mit etwa 105 Millionen Einwohnern ist stark eingeschränkt, Demonstrationen sind faktisch verboten. Kritiker werden Menschenrechtlern zufolge mit drastischen Methoden verfolgt und müssen willkürliche Festnahmen und Schlimmeres befürchten. Zehntausende wurden laut Menschenrechtlern aus politischen Gründen inhaftiert.

Präsident Abdel Fattah al-Sisi regiert das Land mit harter Hand. Er war 2013 in einem Militärputsch an die Macht gekommen.

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