160 Nilpferde leben wegen Drogenbaron Pablo Escobar in Kolumbien. Das Land will sie nun sterilisieren, um die unkontrollierte Vermehrung zu bremsen.
Nachfahren von Escobars Flusspferden in Kolumbien
Nachfahren von Escobars Flusspferden in Kolumbien - AFP/Archiv

In Kolumbien hat die Regierung angesichts der ungebremsten Ausbreitung der Flusspferde des Drogenbarons Pablo Escobar angekündigt, die Tiere sterilisieren zu lassen.

«Die chirurgische Sterilisation ist nur eine der drei Massnahmen, die das Umweltministerium im Rahmen des Plans zum Umgang und zur Kontrolle der Flusspferde in Kolumbien vorsieht», teilte das kolumbianische Umweltministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit. Auch die Umsiedlung der Tiere und die ethische Euthanasie – also das Einschläfern – würden in Betracht gezogen.

Nilpferde bringen Ökosystem aus Gleichgewicht

Seit der Aufnahme der Flusspferde in die Liste der invasiven Arten des Landes im März 2022 soll die unkontrollierte Vermehrung bekämpft werden. Der Drogenbaron Escobar brachte einst vier afrikanische Flusspferde auf seinen Wohnsitz Hacienda Nápoles – aktuell sollen mehr als 160 Exemplare im Flusssystem des Rio Magdalena leben. Sie zerstören Felder, bringen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht und Anwohner in Gefahr.

Bei der Sterilisation handelt es sich um ein «komplexes und kostspieliges Verfahren», teilte das Ministerium mit. «Es besteht das Risiko, dass die Tiere sterben, dass sie allergisch auf die Narkose reagieren oder dass das menschliche Team vor Ort gefährdet wird.» Die Sterilisation eines Tiers kostet demnach durchschnittlich 40 Millionen Pesos (rund 9000 Euro) und soll ab nächster Woche beginnen. Bis zum Jahresende will die Regierung so 20 Tiere sterilisieren – danach sollen es pro Jahr 40 werden.

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