Erneute Kundgebungen in Ecuador - Staatschef ruft zu Dialog auf
Bei neuen Protestmärschen gegen die Erhöhung der Spritpreise in Ecuador ist es am Freitag zu schweren Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag kam es erneut zu heftigen Zusammenstössen in Ecuador.
- Der Staatschef ruft die Bevölkerung nun zum Dialog auf.
Bei Protestmärschen gegen die Erhöhung der Spritpreise in Ecuador ist es am Freitag zu schweren Zusammenstössen mit der Polizei gekommen.
Eine Kundgebung der Konföderation Indigener Völker (Conaie) wurde in der Umgebung des Parlaments in Quito mit Tränengas beschossen.

Nach Angaben des Vorsitzenden der Conaie, Jaime Vargas, wurden dabei mehrere Demonstranten verletzt. Staatschef Lenín Moreno rief am Freitag in einer kurzen Fernsehansprache die indigenen Völker zu einem direkten Dialog auf.
Mindestens vier Personen gestorben
Bei den anhaltenden regierungskritischen Kundgebungen sind bereits mindestens vier Demonstranten ums Leben gekommen. Unter ihnen ein regionaler Führer der indigenen Völker.

Moreno hatte vergangene Woche die Subventionen der Treibstoff-Preise beschlossen. Dies um mit der Einsparung von jährlich 1,4 Milliarden Dollar den defizitären Staatshaushalt zu sanieren.
Die Massnahme ist Teil der Reformauflagen für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) von 4,2 Milliarden Dollar. Die indigenen Völker, Gewerkschaften und Studenten protestieren seit einer Woche wegen der nunmehr erhöhten Transportkosten.
Die Conaie stellte als Bedingung für einen Dialog die Wiederaufnahme der Treibstoff-Subventionen. Weiter fordern sie die Aufhebung des Ausnahmezustands und den Rücktritt der Innenministerin und des Verteidigungsministers.