Nach der Verbreitung des Videos, welches Präsident Salva Kiir Mayardit Live im TV beim Einnässen zeigt, wurden im Südsudan sechs Journalisten festgenommen.
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Salva Kiir bei einer Zeremonie Ende Dezember in Juba im Südsudan. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der südsudanesische Präsident soll sich im Live-TV eingenässt haben.
  • Videos davon machten in den Onlinemedien die Runde.
  • Nun wurden sechs Journalisten deswegen im Südsudan verhaftet.

Die Journalisten des Staatsfernsehens seien bereits am Dienstag vom Nationalen Sicherheitsdienst festgenommen worden, teilte das in New York ansässige Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Freitagabend unter Berufung auf örtliche Medien und andere Quellen mit.

Gegen die Festgenommenen werde wegen eines Videos ermittelt, das im Dezember vielfach in Onlinemedien verbreitet wurde, erklärte das CPJ. Die Behörden sollten die Journalisten umgehend freilassen und sicherstellen, dass sie «ohne Einschüchterung oder drohende Verhaftung arbeiten können», sagte der CPJ-Vertreter für das südliche Afrika, Muthoko Mumo. Die Festnahmen entsprächen «einer Tendenz der Sicherheitskräfte, willkürliche Inhaftierungen» bei «ungünstiger» Berichterstattung vorzunehmen.

Missgeschick passierte im Live-TV

Die im Onlinekanal Youtube verbreitete Aufnahme zeigt den 71-jährigen Kiir bei einer feierlichen Eröffnung einer Strasse, bei der sein linkes Hosenbein mit einer nassen Substanz verschmutzt zu sein scheint. Einem Vertreter der South Sudan Broadcasting Corporation (SSBC) zufolge hat der Sender das Material jedoch nicht gesendet.

Nach Angaben der Journalistengewerkschaft des Südsudan wird den Journalisten nun vorgeworfen, «Kenntnis von der Veröffentlichung eines bestimmten Filmmaterials» zu haben. Die Gewerkschaft forderte die Behörden auf, «die Angelegenheit fair, transparent und gesetzeskonform zu klären» und die Ermittlungen rasch zu beenden, sollten Beweise für ein «berufliches Fehlverhalten oder eine Straftat» vorliegen.

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