Einwohner von Hodeida im Jemen befürchten Bruch der Waffenruhe
An den Friedensgesprächen einigten sich die Konfliktparteien im Jemen-Krieg auf eine Waffenruhe. Die Einwohner von Hodeida trauen dieser aber nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Hafenstadt Hodeida gilt eine Waffenruhe um die humanitäre Hilfe zu gewährleisten.
- Gestern Freitag wurden trotz der Waffenruhe Kämpfe rund um die Hafenstadt gemeldet.
Nach neuen Kämpfen in der jemenitischen Hafenstadt Hodeida befürchten viele Einwohner den Zusammenbruch der ausgehandelten Waffenruhe. Obwohl es heute Samstagmorgen wieder ruhig war, blieben Geschäfte und Schulen geschlossen und bewaffnete Kämpfer waren im Süden und Osten der Stadt im Einsatz, wie ein AFP-Reporter berichtete. «Ich war so glücklich, dass wie eine Lösung für Hodeida gefunden hatten, aber unser Glück war nur von kurzer Dauer», sagte der 28-jährige Noha Ahmad nach den neuerlichen Kämpfen vom Freitag.
Die Menschen in Hodeida hätten «verzweifelt auf Ruhe und Sicherheit» gewartet, sagte auch der 40-jährige Omar Hassan. «Jetzt haben wir Angst, dass die Kämpfe wieder aufflammen und andauern», sagte er.
Pause für humanitäre Hilfe
Die jemenitischen Regierungstruppen und die Huthi-Rebellen hatten am Donnerstag bei von der UNO vermittelten Gesprächen in Schweden eine Feuerpause vereinbart, die in der Nacht zu Freitag in Kraft trat. Die Waffenruhe sollte für Hodeida und den dortigen Hafen gelten, über den der Grossteil der humanitären Hilfe in den Jemen gelangt. Die Einigung sah einen Rückzug von Regierungstruppen und Rebellenkämpfern vor.
Am Freitag kam es dann aber trotz der vereinbarten Waffenruhe zu Kämpfen. Im Süden der Stadt war Artilleriefeuer zu hören, im Osten gab es Einwohnern zufolge Feuergefechte.
Hunger und Krankheiten
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den schiitischen Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.
Nach UN-Angaben wurden in dem Bürgerkrieg im Jemen bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit. Millionen Kinder leiden an Hunger und Krankheiten.