Um überfüllte Haftanstalten zu entlasten, hat der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso Häftlinge nach den jüngsten Unruhen begnadigt.
Gefängnis in Ecuador
Ein Gefängnis in Ecuador. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso hat Häftlinge begnadigt.
  • Dies als Massnahme nach mehreren Gefängnisunruhen mit dutzenden Toten.
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Nach den jüngsten Unruhen mit zahlreichen Toten in Gefängnissen hat der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso Häftlinge begnadigt. Er will damit die überfüllten Haftanstalten entlasten.

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Der Präsident von Ecuador: Guillermo Lasso. - AFP/Archiv

Begnadigt werden schwer oder unheilbar kranke Gefangenen. Ebenfalls solche, die in Verkehrsdelikte verwickelt waren, die nicht zu Verletzungen oder zum Tod geführt haben. Dies teilte das Kommunikationsministerium am Montag mit. Wie viele Häftlinge das betrifft, wurde nicht mitgeteilt.

68 Tote bei Zusammenstoss zweier Banden

Die Begnadigungen sind Teil eines Regierungsplans zur Bekämpfung der Gewalt in den Gefängnissen. Diese gehen auf Streitigkeiten zwischen kriminellen Banden im Zusammenhang mit dem Drogenhandel zurück. Zuletzt waren in einem Gefängnis in der Stadt Guayaquil mindestens 68 Menschen ums Leben gekommen. Die Insassen griffen sich dabei gegenseitig mit Schusswaffen, Macheten und Sprengstoff an.

Ecuador Gefängnis
Polizisten bergen die Leiche eines Häftlings - AFP

Der Plan der Regierung sieht zudem den Einsatz der Streitkräfte und der Polizei vor. Diese sollen die Ordnung in den Gefängnissen aufrechterhalten. Ecuadors Gefängnisse waren bereits Schauplatz mehrerer Massaker, darunter ein Aufstand im September, bei dem 119 Häftlinge starben.

Das Land verfügt über 65 Gefängnisse mit einer Kapazität von 30'000 Plätzen, in denen jedoch fast 39'000 Häftlinge untergebracht sind. Darunter sind auch 15'000, die noch nicht verurteilt wurden.

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