Israel wollte einen Terrorverdächtigen im Westjordanland festnehmen. Er und zwei weitere bewaffnete Männer wurden getötet.
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Ein israelischer Soldat bezieht im Westjordanland Stellung. (Symbolbild) - keystone

Bei einem Armeeeinsatz im Westjordanland sind am Mittwoch israelischen und palästinensischen Angaben zufolge drei Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich dabei um drei Bewaffnete. Einer der Männer sei verdächtigt worden, an terroristischen Aktivitäten beteiligt gewesen zu sein.

Die Armee wollte ihn eigenen Angaben nach festnehmen und umstellte deshalb sein Haus im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem. Die anderen beiden Getöteten hätten dabei versucht, aus dem Gebäude zu fliehen. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Opfer waren Teil der Al-Aksa-Brigaden

Die Armee habe auch Raketen auf das Haus gefeuert, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Behörde meldete zwei Tote. Der bewaffnete Arm der Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas im Westjordanland teilte mit, die drei Opfer seien Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden gewesen. Einer der Männer soll demnach ihr Kommandeur in dem Lager gewesen sein. In Tulkarem wurde für Donnerstag ein Generalstreik ausgerufen.

Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober noch einmal deutlich verschärft. Rund 370 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland getötet. Seit Jahresbeginn kamen dem Ministerium zufolge mehr als 60 bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

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