Diplomatin warnt vor neuen Sanktionen gegen Nicaragua
Die USA drohen Nicaragua mit neuen Sanktionen. Die US-Botschafterin in Managua warnt vor einem Verlust einer ganzen Generation.

Das Wichtigste in Kürze
- Die USA drohen Nicaragua mit neuen Strafmassnahmen .
- Das Land sei nicht bereit, über eine Lösung der Krise zu verhandeln.
Die USA haben Nicaragua mit neuen Sanktionen gedroht. Es seien keine Anzeichen dafür sichtbar, dass die Regierung des mittelamerikanischen Landes bereit sei, über eine Lösung seiner innenpolitischen Krise zu verhandeln, sagte die US-Botschafterin in Managua, Laura Dogu, am Montag (Ortszeit). Die möglichen Sanktionen gegen die Regierung seien dabei nur ein Anfang, so Dogu. Viele junge Menschen seien ins Exil gezwungen oder eingesperrt worden. «Nicaragua verliert erneut eine ganze Generation», sagte Dogu. Wie die Strafmassnahmen gegen Nicaragua genau aussehen könnten, sagte die Diplomatin nicht.
Die USA hatten bereits im Juli Sanktionen gegen ranghohe Funktionäre der nicaraguanischen Regierung verhängt. Der Staat kommt seit Mitte April nicht zur Ruhe. Präsident Daniel Ortega wollte damals eine Sozialreform durchsetzen, die Bevölkerung protestierte jedoch gegen die Änderung – mit Erfolg. Ortega zog die Reform zurück, seither demonstrieren die Menschen jedoch für einen Rücktritt des Präsidenten und dessen Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo. Polizisten und regierungsnahe Schlägertrupps greifen die Demonstranten regelmässig an. Menschenrechtlern zufolge sind bereits rund 500 Menschen ums Leben gekommen, der grösste Teil davon Zivilisten.