Cooler Strom: Japaner versuchen Energiegewinnung aus Schnee

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Bislang sind grosse Schneemassen im Norden Japans eher lästig – und ihre Beseitigung teuer. Im Aomori will man ihn in Zukunft aber «gut gebrauchen»: für Mensch und Umwelt.

Schnee
Die meterhohen Schneemassen im Norden Japans werden bislang in der Regel im Meer entsorgt. - -/Kyodo/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Japan versucht, aus Schnee Energie zu gewinnen.
  • Wenn vom Schnee gekühlte Flüssigkeit durch Wärme verdampft, entsteht Energie.
  • Bei der Entsorgung des Schnees in der betroffenen Region entstehen jeweils hohe Kosten.

Im hohen Norden Japans soll in einem Testprojekt Strom aus Schnee gewonnen werden. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, wurde zu diesem Zweck in der schneereichen Stadt Aomori ein Schwimmbecken einer verlassenen Grundschule mit Isoliermaterialien versiegelt, um darin angehäuften Schnee kalt zu halten.

Bei dem Projekt eines örtlichen IT-Startup-Unternehmens und der Universität für Elektro-Kommunikation in Tokio soll eine Turbine mit Energie angetrieben werden, die entstehe, wenn durch den Schnee gekühlte Flüssigkeit durch die Wärme der Umgebungsluft verdampfe.

Stromgewinnung ab Frühjahr geplant

In Aomori werden jedes Jahr nach heftigen Schneefällen grosse Mengen davon von den Strassen geräumt und unter anderem ins Meer gekippt. Dabei entstehen hohe Kosten. Nun will die Stadt mit dem Projekt herausfinden lassen, ob es sich machen lässt, den überschüssigen Schnee in grösserem Umfang für die Stromgewinnung zu nutzen.

Japan
Heftige Schneefälle letzten Dezember im Norden Japans. - Keystone

Damit könnte Stromausfällen auf umweltfreundliche Weise vorgesorgt werden, hiess es. «Schnee wurde bisher etwas Lästiges behandelt, aber wir können ihn gut gebrauchen», wurde ein Vertreter der Stadt zitiert.

Im Frühjahr soll mit der Stromgewinnung begonnen werden. Eine der Herausforderungen stelle die Suche nach einer ausreichend grossen Anlage zur Lagerung von Schnee sowie die Speicherung von erwärmter Luft in kalten Jahreszeiten, berichtete Kyodo.

Um einen grossen Temperaturunterschied zu erzielen, erwäge das Unternehmen die Nutzung von Wärme aus heissen Naturquellen. Es sei eine erneuerbare Energiequelle, die einzigartig in einer Region mit starkem Schneefall sei. Die Firma wolle damit einen neuen Wirtschaftszweig begründen.

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