Im Grenzstreit zwischen China und Indien bleibt die Lage angespannt: Die beiden Länder beschuldigten sich am Dienstag gegenseitig, Schüsse im Grenzgebiet im Himalaya-Gebirge abgegeben zu haben.
Der Grenzstreit der Atommächte dauert seit 40 Jahren an
Der Grenzstreit der Atommächte dauert seit 40 Jahren an - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Konflikt um Himalaya-Gebiet fallen erneut Schüsse .

Das chinesische Verteidigungsministerium erklärte, chinesische Soldaten hätten am Montag «Gegenmassnahmen» ergriffen, nachdem indische Streitkräfte in der umstrittenen Grenzregion Ladakh das Feuer eröffnet hätten. Peking warf Neu Delhi eine «schwere militärische Provokation» vor.

Indien wiederum warf chinesischen Grenzschützern vor, als Einschüchterungsversuch Schüsse in die Luft abgegeben zu haben. Trotz «der schwerwiegenden Provokation» hätten die indischen Truppen mit grosser Zurückhaltung reagiert, teilte die indische Armee mit.

In dem Konflikt zwischen den beiden Atommächten sind in den vergangenen Monaten bereits dutzende Menschen ums Leben gekommen. Im Juni wurden bei Auseinandersetzungen in der Region Ladakh 20 indische Soldaten getötet. Auch auf chinesischer Seite gab es Tote, jedoch nannte Peking keine Opferzahlen. Die beiden Länder machten sich gegenseitig für die Zusammenstösse verantwortlich.

Es handelt sich um den ersten Zwischenfall mit Todesopfern im Grenzkonflikt zwischen den beiden Ländern seit mehr als vier Jahrzehnten. Beide Seiten haben inzwischen zehntausende Soldaten in die umstrittene Himalaya-Region entsandt.

Die Beziehungen zwischen Indien und China sind wegen der Territorialstreitigkeiten seit langem angespannt. Peking beansprucht etwa 90.000 Quadratkilometer eines Gebiets für sich, das sich unter der Kontrolle Neu Delhis befindet. Im Jahr 1962 führten die beiden Atommächte einen kurzen Krieg um die Grenze im Himalaya. 1967 kam es erneut zu tödlichen Zusammenstössen. Die letzten Schüsse waren zuvor 1975 abgefeuert worden.

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