Der linke chilenische Präsident Gabriel Boric hat die autoritäre Regierung von Präsident Daniel Ortega in Nicaragua scharf kritisiert, weil sie zahlreiche Dissidenten ausgebürgert hat. In seiner Rede auf dem Iberoamerika-Gipfel in der Dominikanischen Republik sagte der frühere Studentenführer: «Ortega scheint nicht zu wissen, dass man das Vaterland in der Seele und im Blut trägt und es sich nicht per Dekret aberkennen lässt.» Der nicaraguanische Aussenminister Denis Moncada warf Boric daraufhin Verrat an der lateinamerikanischen Solidarität und Zusammenarbeit mit dem «nordamerikanischen Imperialismus» vor.
Boric Chile
Gabriel Boric ist der bislang jüngste Präsident Chiles. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die nicaraguanische Regierung des Ex-Guerilleros Ortega geht mit immer härteren Mitteln gegen ihre Kritiker vor.

Zuletzt schob sie über 200 politische Häftlinge in die USA ab, fast 100 Dissidenten im Exil – darunter prominente Schriftsteller wie Sergio Ramírez und Gioconda Belli – wurde die Staatsbürgerschaft aberkannt. Bei der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten gegen die Regierung waren im Jahr 2018 mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen.

Die Staats- und Regierungschefs sowie Aussenminister aus Lateinamerika, Spanien, Portugal und Andorra verabschiedeten bei ihrem Gipfel in der Hauptstadt Santo Domingo auch eine Reihe von Vereinbarungen unter anderem zur Ernährungssicherheit, zum Umweltschutz, zur digitalen Transformation und zum internationalen Finanzwesen.

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