In Burkina Faso wurden drei Soldaten verhaftet. Die Vorwürfe: militärische Verschwörung und Verschwörung gegen die Staatssicherheit.
Burkina Faso
Soldaten in Burkina Faso. (Archivbild) - keystone

Inmitten gestiegener Sorge vor Staatsstreichen in Westafrika hat die Militärregierung von Burkina Faso drei Soldaten wegen des Vorwurfs eines Komplotts verhaftet. Ihnen werde unter anderem militärische Verschwörung und Verschwörung gegen die Staatssicherheit vorgeworfen, teilte die Militärstaatsanwaltschaft in der Hauptstadt Ouagadougou am Freitag mit.

Die drei Angeklagten hätten ihre Taten zugegeben. Einer von ihnen war 2015 wegen seiner Beteiligung an einem gescheiterten Putschversuch verurteilt worden. Burkina Faso wird von einer Militärjunta regiert, die sich vor knapp einem Jahr selbst an die Macht geputscht hat.

Wahlen stehen wegen Sicherheitslage infrage

Es handelte sich um den zweiten Staatsstreich binnen neun Monaten und den neunten seit 1960. Der westafrikanische Staat in der Sahelzone am südlichen Rand der Sahara hat mehr Putsche erlebt als jedes andere Land Afrikas.

Der als Übergangspräsident amtierende Hauptmann Ibrahim Traoré hat Wahlen bis Juli 2024 angekündigt, die aber auch aufgrund der katastrophalen Sicherheitslage im Land infrage stehen. Islamistische Terroristen kontrollieren nach Schätzungen etwa die Hälfte des Staatsgebiets.

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Soldatenpatrouille in Burkina Faso - AFP/Archiv

Auch in den Nachbarstaaten Mali und dem noch bis Juli demokratisch regierten Niger sind Militärregierungen nach Putschen an der Macht. Zuletzt kam es Ende August auch im kleinen zentralafrikanischen Küstenstaat Gabun zu einem Putsch gegen die seit Jahrzehnten trotz regelmässiger Wahlen autokratisch regierende Präsidentenfamilie. Die Häufung von Machtergreifungen des Militärs hat in der Region und international Sorge vor einer Erosion der Demokratien ausgelöst.

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