Britischer Soldat soll Frau in Kenia getötet haben

Das Wichtigste in Kürze
- Ein britischer Soldat steht unter Verdacht, eine Frau in Kenia getötet zu haben.
- Mehrere Soldaten bezichtigen den Verdächtigen des Mordes.
- Die Tat soll im März 2012 geschehen sein.
Ein britischer Soldat wird verdächtigt, vor knapp zehn Jahren eine junge Frau in Kenia getötet zu haben. Nun wächst deswegen der Druck auf das Verteidigungsministerium in London. Der Armee wird vorgeworfen, die Tat im März 2012 vertuscht zu haben.
Mehrere Abgeordnete der oppositionellen Labour-Partei kritisierten, Ressortchef Ben Wallace müsse mehr tun, um den Fall aufzuklären.
Vorfall soll sich im Nanyuki ereignet haben
Mehrere Soldaten bezichtigten einen Kameraden des Mordes. Sie seien zur Tatzeit in einem Hotel in der kenianischen Stadt Nanyuki anwesend gewesen. Dies hatte die «Sunday Times» berichtet. Demnach habe er ihnen die Tat gestanden.

Ein Soldat habe seine Vorgesetzten informiert, dies sei aber ohne Folgen geblieben. Der mutmassliche Mörder selbst wies die Vorwürfe zurück, es handle sich um Mobbing.
Das Verteidigungsministerium betonte, derzeit würden Gespräche mit den kenianischen Behörden geführt, «um festzustellen, welche Unterstützung benötigt wird». Die Nachrichtenagentur PA zitierte eine Ministeriumsquelle, laut der Minister Wallace mit dem Tempo der Aufklärung unzufrieden sei. Er habe volle Kooperation angeordnet.
Ausbildungsstätte in Nanyuki
In Nanyuki betreibt die britische Armee ein Trainingslager. Jedes Jahr werden dort Tausende Soldaten geschult. Für die Stadt mit etwa 50'000 Einwohnern ist das britische Militär eine wichtige Einnahmequelle.
Die 21-Jährige war tot in einer Klärgrube hinter einem Hotel gefunden worden, in dem britische Soldaten regelmässig Partys feierten. Die junge Frau hatte als Prostituierte gearbeitet und wurde zuletzt gesehen, als sie mit einem Soldaten auf ein Zimmer ging. Der mutmassliche Täter sowie Zeugen reisten wenige Tage später zurück nach Grossbritannien. Eine erste Untersuchung wurde ohne Ergebnis abgeschlossen, seit 2019 wird in Kenia aber wieder ermittelt.
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