Der brasilianische Präsident Lula da Silva fordert beim Brics-Gipfel 2023 in Johannesburg ein rasches Ende des Ukrainekriegs durch Verhandlungen.
Brics-Gipfel
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva während des 15. Brics-Gipfels in Johannesburg, Südafrika. - keystone

Beim Brics-Gipfeltreffen in Südafrika hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sich erneut für ein schnelles Ende des Kriegs in der Ukraine ausgesprochen. Der Konflikt habe globale Auswirkungen, die nicht ignoriert werden könnten, sagte Lula am Mittwoch.

Die Gruppe der wichtigen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, aus deren Namen sich das Akronym Brics ergibt, sei ein wichtiges Forum, um Fragen der Weltsicherheit und des Friedens zu diskutieren, so Lula.

Präsidenten Lula und Ramaphosa sprechen sich gegen Ukrainekrieg aus

«Wir sehen es als positiv, dass eine wachsende Zahl von Ländern, darunter auch Brics-Länder, in direktem Kontakt mit Moskau und Kiew stehen», sagte Lula am zweiten Tag des Gipfels in der südafrikanischen Wirtschaftsmetropole Johannesburg. «Wir unterschätzen nicht die Schwierigkeiten, Frieden zu erreichen, aber wir können auch nicht gleichgültig gegenüber dem Tod und der Zerstörung sein, die jeden Tag geschehen», fügte Lula hinzu.

Auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa plädierte dafür, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine durch Verhandlungen zu lösen. «Die Brics-Länder werden die Bemühungen unterstützen, diesen Konflikt durch Dialog, Vermittlung und Verhandlungen zu beenden», sagte der 70-Jährige. Ramaphosa leitet eine afrikanische Friedensinitiative für ein Ende des Kriegs. Jüngste Vermittlungsbemühungen der Initiative in Moskau und Kiew blieben allerdings ohne erkennbaren Erfolg.

Die Ukraine fordert den Abzug der russischen Truppen von ihrem Staatsgebiet vor dem Beginn möglicher Verhandlungen.

Wladimir Putin nicht angereist

Der brasilianische Präsident hatte schon zu Beginn des Jahres für eine internationale Vermittlungsinitiative zur Beilegung des Ukrainekriegs geworben. Brasilien hatte im Februar für eine UN-Resolution gestimmt, in der die Weltgemeinschaft den russischen Präsidenten Wladimir Putin erneut mit grosser Mehrheit zum Rückzug seiner Truppen aufforderte. Südafrika hatte sich damals enthalten.

Russlands Präsident Wladimir Putin war zu dem Gipfel nicht angereist, weil er wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht wird. In Johannesburg hätte dem 70 Jahre alten Kremlchef deshalb die Festnahme gedroht. Er wurde aber per Video zugeschaltet.

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