Jair Bolsonaro, Präsident Brasiliens, will Schutzgebiete der indigenen Völker für Bergbau und Viehzucht öffnen.
Brasilien Schutzgebiete
Jair Bolsonaro (l), Präsident von Brasilien, spricht zu Journalisten und zu Mitgliedern der indigenen Gemeinschaften der Matuxi da Raposa Serra do Sol, Irisnaide de SouzaJonas und Marcolino de Souza am Regierungspalast. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Brasiliens Schutzgebiete sollen für Viehzucht und Bergbau geöffnet werden.
  • Damit möchte Präsident Jair Bolsonaro auf den gestiegenen Preis für Fleisch reagieren.

Brasiliens rechter Präsident Jair Bolsonaro will Schutzgebiete der indigenen Völker für Bergbau und Viehzucht öffnen. «Der Fleischpreis steigt. Wir müssen mehr Rinder züchten, um den Fleischpreis zu drücken, und dort können sie Rinder züchten», sagte der Staatschef der Zeitung «Folha de S. Paulo» zufolge am Donnerstag.

Der Preis für Fleisch war in Brasilien zuletzt um acht Prozent gestiegen. Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung von Experten vor allem die hohe Exportnachfrage aus China.

Bolsonaro sieht Regenwald vor allem als wirtschaftliches Potenzial

Nach der von Bolsonaro geplanten Gesetzesänderung sollen die indigenen Ureinwohner die Schutzgebiete verpachten oder selbst im grossen Stil bewirtschaften dürfen. Bislang ist in den geschützten Regionen nur Landwirtschaft zu Selbstversorgung zugelassen. Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass die Initiative den Schutz der indigenen Gebiete aufweicht und Farmer, Goldschürfer und Holzfäller in die Reservate einfallen.

Bolsonaro sieht den Regenwald vor allem als wirtschaftliches Potenzial und will mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen. Wegen ihrer laxen Umweltpolitik war die brasilianische Regierung zuletzt immer wieder in die Kritik geraten. Bolsonaro hingegen verbittet sich die Einmischung in innere Angelegenheiten und pocht auf die Souveränität des südamerikanischen Landes.

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