Brasiliens oberster Gerichtshof hat eine Untersuchung gegen einen Senator eingeleitet. Dieser berichtete von einem konspirativen Treffen von Jair Bolsonaro.
Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält sich derzeit in Florida auf.
Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält sich derzeit in Florida auf. - Rebecca Blackwell/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein brasilianischer Senator berichtete von einem konspirativen Treffen.
  • Dabei soll es um einen Komplott gegen den Präsidenten der Wahlbehörde gegangen sein.
  • Der oberste Gerichtshof hat jetzt die Ermittlungen aufgenommen.

Der oberste Gerichtshof in Brasilien hat eine Untersuchung gegen einen Senator eingeleitet, der von einem konspirativen Treffen in Anwesenheit von Ex-Präsident Jair Bolsonaro berichtet hat, um diesen trotz Wahlniederlage im Amt zu halten. Die Bundespolizei habe festgestellt, dass der Senator Marcos do Val vier verschiedene Versionen des Sachverhalts geschildert habe, teilte das oberste Gericht in Brasília am Freitagabend (Ortszeit) mit.

Komplott gegen Präsidenten der Wahlbehörde

Do Val hatte unter anderem in einer Pressekonferenz von einem Treffen mit Ex-Präsident Bolsonaro und einem ehemaligen Abgeordneten aus dem Bolsonaro-Lager berichtet.

Dabei sei es um ein Komplott gegen den Präsidenten der Wahlbehörde Alexandre de Moraes gegangen, der zudem als Richter am obersten Gerichtshof unter anderem wegen der Verbreitung von Fake News gegen Bolsonaro ermittelt. De Moraes hätte festgenommen werden und die Wahl doch noch zu Gunsten Bolsonaros ausgehen sollen.

bolsonaro
Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro spricht bei einer Pressekonferenz. (Archiv) Foto: Eraldo Peres/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Eraldo Peres

Angesichts der schweren Vorwürfe eines möglichen versuchten Staatsstreichs ordnete de Moraes die Anhörung des Senators durch die Polizei an. Diese warf jedoch solche Zweifel an den Schilderungen auf, dass nun gegen den Senator unter anderem wegen Falschaussage und Verleumdung ermittelt wird. Die Vorwürfe sollten vollständig geklärt werden, hiess es in der Mitteilung des Gerichts.

Der rechte Bolsonaro war in der Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva knapp unterlegen. Viele seiner Anhänger wollen die Niederlage nicht anerkennen und fordern immer wieder ein Eingreifen des Militärs. Bolsonaro, der sich seit Ende vergangenen Jahres in den USA aufhält, zog dort das Ergebnis der Wahl zuletzt erneut in Zweifel, ohne Beweise vorzulegen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundespolizeiLula da SilvaFake NewsGericht