20 Rohingya-Flüchtlinge strandeten mit dem Boot auf Sumatra (IND). Sie werden nun in die streng muslimische Region Aceh gebracht.
Myanmarische Polizisten eskortieren Rohingyas nach Sittwe.
Viele Rohingya wagen die gefährliche Flucht um der Verfolgung in Myanmar oder den Flüchtlingslagern in Bangladesch zu entgehen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 20 Rohingya-Flüchtlinge landeten mit einem Boot auf der indonesischen Insel Sumatra.
  • Ihr Ziel – Malaysia – werden sie wohl nicht mehr erreichen.

Ein Boot mit 20 Rohingya-Flüchtlingen an Bord ist heute Dienstag auf der indonesischen Insel Sumatra gestrandet – ihr eigentliches Ziel war Malaysia. Nach Angaben der indonesischen Behörden kamen die Flüchtlinge der verfolgten muslimischen Minderheit aus Myanmar.

In der streng muslimischen Provinz Aceh im Nordwesten Sumatras sollen die Männer nun Zuflucht erhalten. Wenn Flüchtlinge in Indonesien aufgenommen werden, dürfen sie in der Regel keiner Arbeit nachgehen und verbringen oft mehrere Jahre in Flüchtlingseinrichtungen. In diesem Jahr gelangten bereits mehrere hundert Rohingya nach Aceh.

In dem auf Sumatra gestrandeten Boot befanden sich Männer überwiegend im Alter zwischen 14 und 28 Jahren. Ihr Gesundheitszustand sei gut, sagte ein Marinesprecher. «Sie waren auf dem Weg nach Malaysia. Wahrscheinlich sind sie wegen der Strömung stattdessen hier gelandet.»

Myanmar und Bangladesch stoppen Flüchtlingsboote

Zahlreiche Rohingyas nehmen die gefährliche Flucht über das Meer auf sich, um der Verfolgung in ihrer Heimat oder den Flüchtlingslagern in Bangladesch zu entkommen. In den vergangenen Monaten hatten die Behörden von Myanmar und Bangladesch mehrere völlig überfüllte Flüchtlingsboote allerdings gestoppt.

Das Hauptziel der Flüchtlinge ist Malaysia, wo sie sich aufgrund der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung mehr Sicherheit erhoffen. Im mehrheitlich buddhistischen Myanmar werden die Rohingya seit Jahrzehnten unterdrückt. Der Einsatz des myanmarischen Militärs zwang allein im vergangenen Jahr Hunderttausende in die Flucht. Viele flohen ins benachbarte Bangladesch.

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