Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro erbittet vom Gericht die Rückgabe seines Passes. Als Grund nennt sein Anwalt eine Reise nach Israel.
Der ehemalige Präsident von Brasilien, Jair Bolsonaro (links), ist ein Verbündeter des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (rechts). (Archivbild)
Der ehemalige Präsident von Brasilien, Jair Bolsonaro (links), ist ein Verbündeter des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (rechts). (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA EFE/AP POOL/LEO CORREA / POOL

Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, gegen den Ermittlungen wegen eines möglichen Putschversuchs laufen, hat das oberste Gericht des Landes um eine temporäre Rückgabe seines Reisepasses gebeten. Er will gemäss seinem Anwalt damit nach Israel reisen.

Die Anfrage beziehe sich auf «einen festen Zeitraum», damit Bolsonaro eine Einladung zum Besuch Israels mit seiner Familie vom 12. bis zum 18. Mai wahrnehmen könne, erklärte Anwalt Fabio Wajngarten am Donnerstag im Onlinedienst X.

Ermittlungen gegen Bolsonaro

Bolsonaros Anwälte reichten die Anfrage per Brief bei Richter Alexandre de Moraes am Obersten Bundesgericht Brasiliens ein. Das Gericht ermittelt gegen den Ex-Präsidenten wegen des Verdachts, zu Unruhen nach seiner Wahlniederlage im Oktober 2022 angestiftet zu haben. Am 8. Januar 2023 hatten Bolsonaro-Anhänger zu Tausenden das Regierungsviertel in Brasília gestürmt. Der Rechtsaussen-Politiker hatte den Wahlsieg seines Nachfolgers Luiz Inácio Lula da Silva nicht explizit anerkannt; vor und nach der Wahl hatte er immer wieder von Wahlbetrug gesprochen.

Bolsonaro ist ein enger Verbündeter des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der ihn Ende Februar nach Israel eingeladen hatte. Israel hat Bolsonaros Nachfolge zur «Persona non grata» erklärt, nachdem dieser die israelischen Angriffe im Gazastreifen mit dem Holocaust verglichen hatte.

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