Zum 78. Geburtstag der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi haben zahlreiche Menschen in Myanmar mit Blumen im Haar protestiert.
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Demonstrationen für Aung San Suu Kyi in Myanmar. (Archivbild) Foto: Andre Malerba/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Menschen demonstrierten in Myanmar zur Unterstützung von Aung San Suu Kyi.
  • Anlass für den «Blumenstreik» war der 78. Geburtstag der entmachtete Regierungschefin.
  • Im Juni vergangenen Jahres wurde Suu Kyi ins Gefängnis gebracht.

In Myanmar haben am Montag viele Menschen als Zeichen der Unterstützung für die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Blumen demonstriert. Anlass für den «Blumenstreik» war der 78. Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin von 1991, die oft frische Blumen im Haar trug.

In sozialen Netzwerken kursierten Fotos von Menschen, die bunte Blumen in den Händen hielten oder im Haar trugen. Dazu gab es Glückwünsche an die Politikerin, die nach einem Putsch der Armee vor zwei Jahren heute wieder in Haft sitzt. Das Militär hatte in dem südostasiatischen Staat im Februar 2021 wieder voll die Macht übernommen und die gewählte Regierungschefin festgesetzt.

Später wurde Suu Kyi von einem von der Junta kontrollierten Gericht wegen angeblicher Verbrechen zu mehr als 30 Jahren Haft verurteilt. Zunächst sass sie – wie zuvor schon über viele Jahre hinweg – wieder im Hausarrest. Im Juni vergangenen Jahres wurde sie ins Gefängnis gebracht. Dort ist sie Berichten zufolge nun in Einzelhaft.

Angst der Demonstranten ist gross

«Wir sind heute für Suu Kyi zusammengekommen. Der ‹Blumenstreik› hat grosse Bedeutung, weil sie immer Blumen trägt», sagte der Demonstrant Min Min aus der Region Sagaing im Norden des Landes der Deutschen Presse-Agentur. «Wir werden bis zum Ende kämpfen. Wir haben es an ihrem Geburtstag versprochen.»

Bereits in den vergangenen beiden Jahren gab es am 19. Juni «Blumenstreiks» zu Ehren der früheren Freiheitsikone. Die Angst ist aber gross. Die Junta unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Gewalt.

Die meisten Demonstranten sind deshalb darauf bedacht, ihre Gesichter zu verbergen und lassen sich oft nur von hinten fotografieren.

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