Bericht: 40 Tote bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen
Israelische Angriffe im Gazastreifen haben erneut zahlreiche Opfer gefordert – seit Mitternacht seien einem Bericht zufolge 40 Menschen ums Leben gekommen.

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach einem Medienbericht erneut Dutzende Palästinenser getötet worden. Seit Mitternacht seien bei verschiedenen Vorfällen insgesamt 40 Menschen ums Leben gekommen.
Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. 17 Leichen seien allein in das Schifa-Krankenhaus in der Stadt gaza gebracht worden.
Von israelischer Seite gab es zunächst keine Mitteilung zu den Angriffen. israel betont stets, es bekämpfe im Gazastreifen die islamistische Terrororganisation Hamas und versuche, Zivilisten zu schonen.
Vorbereitungen für Einnahme von Gaza-Stadt
Die israelische Armee teilte mit, vor der geplanten Einnahme der Stadt gaza seien in den kommenden Wochen Übungen angesetzt, bei denen die Truppen «Gefechtsdrills in offenem Gelände und in urbanem Umfeld durchführen, um die Einsatzbereitschaft im Gazastreifen zu stärken».
In der Stadt gaza halten sich laut Schätzungen rund eine Million Menschen auf. Zahlreiche Palästinenser sind nach Augenzeugenberichten bereits weiter in Richtung Süden geflüchtet. Die israelische Armee wirft der Hamas allerdings vor, sie versuche, Menschen daran zu hindern, die Stadt zu verlassen.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Krieges vor 23 Monaten insgesamt mehr als 63.700 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.
Humanitäre Krise und israelische Massnahmen
Auslöser des Krieges war der Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen in israel getötet und mehr als 250 weitere in den Gazastreifen verschleppt worden waren.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sind binnen 24 Stunden auch sechs Menschen im Gazastreifen infolge von Hunger und Mangelernährung gestorben, darunter ein Kind.
israel bestreitet, dass im Gazastreifen Hunger herrscht. Die zuständige israelische Cogat-Behörde teilte mit, in den vergangenen Wochen seien Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage in dem umkämpften Küstenstreifen getroffen worden.
Befürchtungen einer neuen Fluchtwelle
Dies sei Teil der Vorbereitungen, «die Bevölkerung im südlichen Gazastreifen zu ihrem Schutz aufzunehmen». Die Einfuhr von Nahrungsmitteln, medizinischer Ausrüstung und Unterkünften sei ausgeweitet worden. Auch Massnahmen zur besseren Wasserversorgung und medizinischer Hilfe im südlichen Gazastreifen seien ergriffen worden.
Die palästinensische Bevölkerung befürchtet wegen der geplanten Offensive eine neue Welle von Flucht und Vertreibung – ähnlich wie während des Krieges im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 und während des Sechstagekriegs 1967.