Der weltberühmte Schriftsteller Amos OZ ist am Freitag verstorben. Er war die Galionsfigur der israelischen Friedensbewegung.
Amos Oz
Der israelische Schriftsteller Amos Oz präsentiert auf der Buchmesse sein Buch «Unter Freunden». - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amos Oz ist am Freitag im Alter von 79 Jahren verstorben.
  • Am Montag soll er in seinem Kibbuz Chulda beigesetzt werden.

Der israelische Schriftsteller Amos Oz soll am Montag beigesetzt werden. Morgens soll sein Sarg nach Medienberichten im Kulturzentrum Zavta in Tel Aviv aufgebahrt werden, damit die Öffentlichkeit Abschied von dem weltbekannten Autoren nehmen kann. Mittags beginnt eine Trauerzeremonie. Die Beisetzung ist am Nachmittag in seinem Kibbuz Chulda geplant.

Oz («Eine Geschichte von Liebe und Finsternis») war am Freitag im Alter von 79 Jahren gestorben. Oz galt als Galionsfigur der israelischen Friedensbewegung und wurde immer wieder als Kandidat für den Literaturnobelpreis genannt.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, der Oz seit seiner eigenen Kindheit kannte, äusserte am Samstag Trauer über dessen Tod. «Wir verabschieden uns von einem unserer grössten Schriftsteller», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. «Wir werden immer seinen Beitrag zur hebräischen Literatur, zur hebräischen Sprache erinnern.»

Schwierige Vergangenheit

Oz kam 1939 unter dem Namen Amos Klausner in Jerusalem als Sohn jüdischer Einwanderer aus der Ukraine zur Welt. Seine Mutter nahm sich das Leben, als er zwölf Jahre alt war. Das traumatische Erlebnis beschrieb er in seinem autobiografischen Roman «Eine Geschichte von Liebe und Finsternis».

Natalie Portmann, die bei der Verfilmung des Romans Regie führte, schrieb bei Instagram: «Mein Herz ist gebrochen». Mit dem Tod von Oz «haben wir eine Seele, einen Geist, ein Herz verloren», schrieb Portman. Der israelische Autor habe «so viel Schönheit, so viel Liebe und eine Vision des Friedens in unser Leben gebracht».

Der Vater dreier Kinder und mehrfache Grossvater wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels (1992), dem Siegfried Unseld-Preis (2010) und dem Franz-Kafka-Preis (2013). 2014 erhielt er den erstmals vergebenen Siegfried-Lenz-Preis. In Deutschland war Oz sehr geachtet, er wurde mit Werken wie «Mein Michael», «Der perfekte Frieden», «Black Box», «Ein anderer Ort» und «Eine Frau erkennen» bekannt.

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