Beirut: Gegend der Nasrallah-Tötung ähnelt Geisterstadt
Die Gegend südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut, in der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftangriff getötet wurde, gleicht mittlerweile einer Geisterstadt. Zehntausende Familien sind in dem Land vor den Angriffen geflohen – so auch aus Dahijeh, wo Israels Militär nach eigener Darstellung Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angreift. Es gebe ein «massives Ausmass an Zerstörung», sagte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur.
Überall seien Trümmer von zerstörten Gebäuden zu sehen, am Himmel seien Drohnen zu hören. In dem Vorort war die Wut unter Nasrallahs Anhängern deutlich spürbar. Schwarz gekleidete Männer standen zwischen Trümmern und hörten Koranverse. Viele wollten nicht sprechen und schienen auch niedergeschlagen.
Von Unterstützung im Stich gelassen
Von den wenigen Anwohnern, die den Vorort nicht verlassen haben, äusserten manche, dass sie sich vom Iran im Stich gelassen fühlten. «Sie sind uns in den Rücken gefallen», sagte ein schwarz gekleideter Mann, der mit anderen Hisbollah-Mitgliedern auf dem Boden sass. Eine Frau namens Fatima hielt ein Foto Nasrallahs in den Händen und sagte mit Tränen in den Augen, die «Spione sind in unseren Reihen». Eine andere Frau hörte Koranverse und sagte, sie hoffe, dass die Palästinenser im Gazastreifen wüssten, dass Nasrallah für ihren Kampf gestorben sei.