Bauern protestieren in Indien gegen ein umstrittenes Gesetzespaket. Seit diesem Gesetz sollen die Bauern ihre Ware ohne Mittelmänner an Privatfirmen verkaufen.
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Bauern bei einem Marsch in die Hauptstadt Neu-Dehli. - sda - Keystone/AP/Altaf Qadri
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Indien kam es zu erneuten Bauernprotesten gegen die Landwirtschaftsderegulierung.
  • Farmer können nun ihre Ware ohne Mittelmänner auch direkt an Privatfirmen verkaufen.
  • Die Bauern befürchten aber damit einen Preisverfall.

In Indien haben am Samstag erneut tausende Bauern gegen eine Deregulierung der Landwirtschaft demonstriert. In der Hauptstadt Neu-Delhi blockierten sie mehrere Schnellstrassen, wie Fernsehaufnahmen zeigten. Agrarminister Narendra Tomar rief sie dazu auf, ihre Proteste zu beenden.

Er lud die Landwirte zu Gesprächen am kommenden Donnerstag ein. Ein Sprecher des Bauern-Komitees AIKSCC bekräftigte hingegen, sie würden weiter demonstrieren, bis ein umstrittenes Gesetzespaket zurückgenommen werde.

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Ein Bauer hält während einer Demonstration ein Schild mit der Aufschrift «Wir sind Bauern, keine Terroristen». - dpa

Nun sollen die Farmer ihre Ware ohne Mittelmänner auch direkt an Privatfirmen verkaufen können. Die Regierung argumentiert, dass sie auf dem freien Markt höhere Gewinne erzielen könnten.

Bauern befürchten einen Preisverfall

Doch die Bauern befürchten einen Preisverfall, weil sie sich in Verhandlungen mit Grosskonzernen in einer schlechten Position wähnen. Viele indische Bauern haben Geldsorgen. Immer wieder gibt es deshalb auch Suizide.

Am Freitag hatte die indische Polizei Wasserwerfer, Tränengas, Stacheldraht und Barrikaden eingesetzt, um die Bauern aus Neu Delhi rauszuhalten. Anschliessend erlaubte sie ihnen jedoch einen friedlichen Protest in der Millionenmetropole.

Die Landwirtschaft hat einen Anteil von rund 15 Prozent an der indischen Volkswirtschaft. Sie ist Lebensgrundlage für rund 58 Prozent der Bevölkerung des 1,3-Milliarden-Einwohner-Landes.

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