Mehrere Banken in Chinas Provinz Henan haben private Bankkonten eingefroren. Nun soll das Abheben von Geld zumindest teilweise wieder möglich sein.
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Protest vor Bank in Zhengzhou. - Courtesy Of An Anonymous Source/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zahlreiche Menschen haben in China gegen das Einfrieren von Konten demonstriert.
  • Banken in der Provinz Henan hatten das Abheben von Geld verunmöglicht.
  • Nun soll das Verbot zumindest für einen Teil der Kunden fallen.

Nach Protesten in Zentralchina gegen das Einfrieren privater Bankkonten soll einem Teil der Kunden wieder das Abheben von Geld erlaubt werden.

Kunden in der Provinz Henan mit Guthaben von bis zu 50'000 Yuan (rund 7300 Franken) könnten ab Freitag ihr Geld zurückbekommen, kündigte die regionale Bankenaufsichtsbehörde am Montag an. Die Regelungen für andere Bankkunden sollen demnach zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

Am Sonntag hatten hunderte Menschen vor der Filiale der Volksbank Chinas in der Provinzhauptstadt Zhengzhou gegen das Einfrieren der Konten protestiert. Die Sicherheitskräfte gingen rabiat gegen die Demonstranten vor.

Behörde: Illegale Guthaben weiter gesperrt

Sicherheitsbeamte in Zivilkleidung prügelten auf Protestierende ein, einige wurden in Polizeibusse geschoben, wie aus von der Nachrichtenagentur AFP gesammelten Augenzeugenberichten sowie auf ihre Echtheit verifizierten Bildern in den Onlinenetzwerken hervorgeht.

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100-Yuan-Noten. - AFP/Archiv

Die Regulierungsbehörde teilte nun ferner mit, dass Bankguthaben, die für «illegale und kriminelle Aktivitäten» genutzt worden seien, vorläufig weiter gesperrt bleiben sollten. Die örtliche Polizei hatte zuvor erklärt, Mitglieder einer Bande festgenommen zu haben, die örtliche Banken für illegale Geldgeschäfte nutzte.

Vier Banken in der Provinz Henan, die von den wirtschaftlichen Problemen des Landes unter anderem infolge der Corona-Pandemie besonders stark betroffen ist, hatten seit Mitte April alle Bargeldabhebungen eingefroren. Tausende Kunden standen plötzlich ohne Geld da. Danach kam es wiederholt zu sporadischen Protesten. Solche Demonstranten sind in China insgesamt sehr selten.

Einige Demonstranten in Henan beschuldigten die Behörden, mit den örtlichen Banken zusammenzuarbeiten und die Corona-App zu missbrauchen, um aktiv Proteste zu unterdrücken.

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