Bank-Angestellte bringt KI unwissend Job bei — und wird gefeuert
In Australien wurde eine 63-jährige Bankangestellte gefeuert. Zuvor hatte sie einem KI-Chatbot unwissend ihren Job beigebracht.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Angestellte der «Commonwealth Bank» wurde nach 25 Jahren gefeuert.
- Zuvor hatte sie einem KI-Chatbot unwissend ihren Job beigebracht.
- Das Unternehmen gab den Fehler später zu.
25 Jahre lang hat Kathryn Sullivan (63) bei der «Commonwealth Bank» (CBA) in Australien gearbeitet. Nun wurde sie zusammen mit anderen Mitarbeitenden gefeuert, wie «Daily Mail» berichtete.
Der Grund: Die Künstliche Intelligenz (KI) hat ihren Job übernommen — Sullivan wird nicht mehr gebraucht. Dabei hat die Angestellte Technologien, die den Kundenservice verbessern, sogar unterstützt.
Dass sie dabei einem KI-Chatbot schrittweise half, ihre eigene Rolle zu übernehmen, war ihr nicht bewusst.
Entlassung nach 25 Jahren
Zu ihren Aufgaben gehörten die Überprüfung und das Testen der Chatbot-Antworten von «Bumblebee AI», dem KI-Bot der Firma. Dies berichtete die 63-Jährige gegenüber der Zeitung.
Die KI wurde anschliessend auch im Austausch mit echter Kundschaft eingesetzt. Sullivan half insbesondere dann aus, wenn der Bot keine Antworten mehr gab.
Dass sie als reale Person irgendwann nicht mehr bei der Beantwortung der Nachrichten gebraucht werden würde, sei ihr bewusst gewesen. Aber: «Nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich erwartet, nach 25 Jahren entlassen zu werden.»
«Nur eine Nummer»
Nach der Mitteilung, dass sie entlassen werde, sei sie «völlig geschockt» gewesen. Das Unternehmen habe ihr das Gefühl gegeben, «nur eine Nummer» zu sein.
Die Bank schien das jedoch wenig zu kümmern. Nach der Kommunikation über die Entlassung reagierte das Unternehmen acht Tage lang nicht auf Sullivans Fragen.
Bank entschuldigt sich für das Vorgehen
Die CBA räumte den Fehler später ein. Man habe gemerkt, dass die Anrufe der Kundschaft nach den Entlassungen zunahmen, die KI könne die Mitarbeitenden nicht ersetzen.
Ein Sprecher der Bank gab zu, dass man den Prozess schlecht gehandhabt hätte. Die anfängliche Einschätzung der Bank, dass 45 Stellen nicht mehr erforderlich seien, «berücksichtigte nicht angemessen alle relevanten geschäftlichen Überlegungen».
Man unterstütze die betroffenen Mitarbeitenden und habe ihnen die Wahl gelassen. Ob sie bleiben möchten, eine Versetzung innerhalb der Firma oder gar den Weggang anstreben, sei ihre Entscheidung.
Auch Sullivan erhielte ein Angebot, ihren bisherigen Job wieder anzunehmen. Sie scheint mit der CBA jedoch abgeschlossen zu haben – und wählte stattdessen die finanzielle Abfindung.