Die neuen Schätzungen des WWF übertreffen die schlimmsten Erwartungen. Zuvor gingen die Experten von rund 1,2 Milliarden toten oder vertriebenen Tieren aus.
Feuer in der Nähe von Bumbalong, südlich der australischen Hauptstadt Canberra. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa
Feuer in der Nähe von Bumbalong, südlich der australischen Hauptstadt Canberra. Foto: Rick Rycroft/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2019 und 2020 wüteten in Australien verheerende Buschfeuer.
  • Bisher gingen die Experten von etwa 1,2 Milliarden toten oder vertriebenen Tieren aus.
  • Die Tierschutzorganisation WWF schätzt die Zahl neu jedoch auf drei Milliarden.

Neue Schätzungen des WWF übertreffen noch einmal die ohnehin schlimmsten Erwartungen. Für Tierwelt und Artenvielfalt haben die Buschbrände in Australien kaum vorstellbare Folgen gehabt.

Von den verheerenden Buschbränden in Australien 2019 und 2020 sollen fast drei Mal so viele Tiere betroffen gewesen wie zunächst angenommen.

Experten waren bislang von etwa 1,2 Milliarden toten oder aus ihrem Lebensraum vertriebenen Tieren ausgegangen. Die Tierschutzorganisation WWF beziffert die Zahl nun auf drei Milliarden. Am schlimmsten traf es demnach Reptilien, aber auch Hunderte Millionen Säugetiere, Vögel und Frösche seien den Flammen zum Opfer gefallen.

Tieren fehlt der Lebensraum

«Schon im Januar war die Zahl von 1,2 Milliarden toten und vertriebenen Tieren kaum vorstellbar. Dieses neue Ergebnis übertrifft die schlimmsten Erwartungen», sagte Arnulf Köhncke, Artenschutzexperte beim WWF Deutschland. Dermot O'Gorman, Geschäftsführer von WWF-Australien sprach von «einer der schlimmsten Katastrophen für die Tier- und Pflanzenwelt in der Geschichte der Neuzeit.»

buschfeuer
Tieren in den australischen Brandgebieten droht der Hungertod. Helikopter werfen für sie Futter ab. - Keystone

Auch Tiere, die den Flammen entkommen sind, könnten in der Folge noch sterben. Ihnen fehlen nun Lebensraum und Nahrungsquellen, Nistplätze und Zufluchtsorte. «Die Rekordfeuer in Australien könnten zur neuen Normalität werden. Dies, wenn wir es nicht schaffen, den weltweiten Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad zu begrenzen», warnte Köhncke.

Im Auftrag des WWF-Australien arbeiten zehn Wissenschaftler von verschiedenen Universitäten und der Umweltschutzorganisation BirdLife Australia an dem aktuellen Bericht. Von August 2019 bis März 2020 verwüsteten die Brände in sechs der acht australischen Bundesstaaten über zwölf Millionen Hektar Land.

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