Mit dem Provinzsenator Anwarul Haq Kakar steht bis zu den Neuwahlen ein eher unbekannter Politiker an der Spitze von Pakistan.
Pakistan
Pakistans Präsident Arif Alvi hat der Auflösung des Parlaments und Neuwahlen zugestimmt. Die Übergangsregierung leitet ein weitgehend unbekannter Politiker. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Provinzsenator Anwarul Haq Kakar soll die Regierungsgeschäfte in Pakistan leiten.
  • In dem Land wird es in den nächsten 90 Tagen Neuwahlen geben.
  • Am Mittwoch hatte Präsident Arif Alvi diesen zugestimmt.

Nach der frühzeitigen Auflösung der pakistanischen Nationalversammlung soll ein weitgehend unbekannter Senator die Regierungsgeschäfte führen. Anwarul Haq Kakar aus der Provinz Belutschistan wird die Regierungsgeschäfte der Atommacht bis zur geplanten Parlamentswahl kommissarisch leiten. Das teilte das Büro des bisherigen Regierungschefs Shehbaz Sharif nach einem Treffen mit der Opposition mit. Formal muss der Präsident die Nominierung absegnen.

Kakar stammt aus der von Unruhen geplagten Grenzprovinz Belutschistan und übte dort eine Führungsrolle in einer regionalen Partei aus. Seine Nominierung gilt als Kompromiss zwischen dem Regierungsbündnis der Familiendynastien und der Oppositionspartei PTI. Der Senator gehört keiner grossen etablierten Partei an. Politiker der Provinz geniessen in der Regel den Rückhalt des mächtigen Militärs.

Wirtschaftskrise und Machtkampf setzen Pakistan zu

Am Mittwoch hatte Präsident Arif Alvi der vorzeitigen Auflösung der Nationalversammlung zugestimmt. Damit ebnete er den Weg für die Wahl innerhalb der nächsten 90 Tage. Einen konkreten Termin gibt es noch nicht. Auch wegen einer neuen Volkszählung könnte sich der Termin verzögern, weil Wahlkreise neu zugeschnitten werden sollen.

Das südasiatische Land mit mehr als 240 Millionen Einwohnern steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Seit Monaten tobt ein Machtkampf zwischen der Regierung Sharifs und Ex-Premierminister Imran Khan. Der frühere Kricket-Star wurde vor einer Woche in einem Korruptionsverfahren zu drei Jahren Haft verurteilt und inhaftiert. Beobachter vermuten politische Gründe.

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