Regierung

Ausbeutung ausländischer Gastarbeiter in Japan - Regierung berät

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Japan,

Im rasant alternden Japan sorgen Fälle von Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte aus Entwicklungsländern für zunehmende Kritik. Die Opfer kommen über ein Praktikumsprogramm, das Japan seit 1993 ärmeren Ländern anbietet, in die drittgrösste Wirtschaftsnation der Welt. Doch statt Fachkenntnisse in der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe vermittelt zu bekommen, werden diese «Trainees» Anwälten zufolge von Firmen oft als billige Arbeitskräfte ausgebeutet und leben isoliert von der Gesellschaft. Wiederholt kam es zu tödlichen Unfällen und gar Selbstmorden. Angesichts wachsender Kritik berief die Regierung am Dienstag nun ein Expertengremium ein.

ARCHIV - Wie viele Industrienationen leidet auch Japan unter einem Fachkräftemangel. Arbeitsmigranten aus dem Ausland sollen unterstützen. Doch der Umgang mit ihnen ist besorgniserregend. Foto: Christoph Dernbach/dpa
ARCHIV - Wie viele Industrienationen leidet auch Japan unter einem Fachkräftemangel. Arbeitsmigranten aus dem Ausland sollen unterstützen. Doch der Umgang mit ihnen ist besorgniserregend. Foto: Christoph Dernbach/dpa - sda - Keystone/dpa/Christoph Dernbach

Das Wichtigste in Kürze

  • Ähnlich wie Deutschland braucht auch Japan angesichts einer rasanten Überalterung der Gesellschaft dringend mehr ausländische Arbeitskräfte, will aber kein Einwanderungsland werden.

Japans Regierung sorgte dafür, dass mehr Frauen in den Arbeitsmarkt integriert und ältere Japaner länger beschäftigt werden. Zudem konzentriert sich die Wirtschaft sehr stark auf Digitalisierung und Steigerung der Effizienz. So setzen Restaurants und Supermärkte immer mehr automatische Kassen ein. Doch Digitalisierung und Automatisierung reicht längst nicht mehr aus. Ohne ausländische Arbeitskräfte geht es auch in Japan nicht mehr.

Ausländer, die mit dem staatlichen Traineeprogramm ins Land kommen, klagen laut Anwälten jedoch immer wieder über rechtswidrige, exzessive Arbeitszeiten und einbehaltene Bezahlung. Oft haben sich die jungen Menschen verschuldet, um für das Programm nach Japan zu kommen. Sie dürfen bis zu fünf Jahre in dem Land tätig sein. 2017 trat ein Gesetz zur verbesserten Aufsicht der Betriebe in Kraft.

Laut der Einwanderungsbehörde lebten Ende Juni rund 328 000 solcher Ausländer in Japan. Das von der Regierung nun eingesetzte Expertengremium setzt sich hauptsächlich aus Akademikern, Vertretern von Kommunalverwaltungen sowie Anwälten zusammen und soll Wege zur Verbesserung des umstrittenen Programms ausarbeiten. Im Herbst kommenden Jahres soll das Gremium einen Abschlussbericht vorlegen.

Kommentare

Weiterlesen

Arbeitsmarkt Zeitungen RAV
97 Interaktionen
Adieu Büro?
Ueli Maurer China
335 Interaktionen
Gruppenfoto

MEHR IN NEWS

Arbeitsunfall Thaygnen
Thayngen SH
srf
2 Interaktionen
Sparmassnahmen
afd sechs
Kommunalwahl
Brand Schule Romont
Brand in Romont FR

MEHR REGIERUNG

ron disantis
13 Interaktionen
Migranten-Fahndung
Thomas Würgler Kantonspolizei
7 Interaktionen
Interims-Polizeichef
Verkehrseinschraenkung Hiltalingerstrasse
Basler Regierung
SCHWINGFEST,
ESAF 2025

MEHR AUS JAPAN

Nintendo Switch 2
3 Interaktionen
Switch 2
Koffer Hotel Japan Touristen
3 Interaktionen
Teurer Trend
Smartphone Japan
8 Interaktionen
«Schlafprobleme»
Japan Hitze
Rekordhitze in Japan