Atom-U-Boot nur Attrappe? Experten zweifeln an Kims Kriegsgerät
Nordkoreas Machthaber Kim hat in dieser Woche ein neues Atom-U-Boot präsentiert. Experten zeigen sich mit Blick auf die Einsatzbereitschaft jedoch skeptisch.

Am Mittwoch stellte Kim Jong-un (41) ein neues U-Boot vor, das laut nordkoreanischen Staatsmedien eine atomare Bewaffnung tragen soll. Bilder des Schiffes, das auf den Namen «Hero Kim Kun-ok» getauft wurde, gingen laut «BBC» weltweit viral.
Nach Angaben von «Reuters» bezweifeln mehrere südkoreanische Verteidigungsexperten die Einsatzfähigkeit des Unterwasserschiffes. Sie verweisen darauf, dass das gezeigte Modell teilweise wie eine modernisierte ältere sowjetische Konstruktion wirke.
Die südkoreanische Armee erklärte gemäss «Yonhap News», dass das präsentierte U-Boot grosse strukturelle Mängel aufweise. Es könne sich um ein umgebautes dieselbetriebenes Boot handeln, das lediglich äusserlich modifiziert wurde.
Zweifel an der Atomkapazität
Laut dem US-Verteidigungsministerium sei die Behauptung über nukleare Einsatzfähigkeit nicht überprüfbar, berichtet «CNN». Pentagon-Analysten schätzen, dass Nordkorea die nötige Miniaturisierung seiner Sprengköpfe für einen Unterwassereinsatz noch nicht abgeschlossen habe.
Die «Tagesschau» zitiert zudem Experten des International Institute for Strategic Studies, die von einer symbolischen Machtdemonstration sprechen. Sie weisen darauf hin, dass Nordkoreas Machthaber Kim solche Präsentationen oft zur innenpolitischen Stabilisierung nutze.
Der ehemalige UN-Rüstungskontrolldirektor, Robert Kelley erklärte gegenüber der «BBC», die Oberfläche des Rumpfes wirke «plastikähnlich und unausgereift». Dies habe den Verdacht verstärkt, dass es sich teilweise um eine Attrappe handeln könnte.
U-Boot als Propaganda-Stunt?
In Washington wurde das gezeigte U-Boot laut «Associated Press» als «propagandistisches Mittel» bezeichnet. Die USA fordern weiterhin eine diplomatische Lösung, um die nukleare Aufrüstung Nordkoreas zu begrenzen.

Japan sprach nach der Präsentation von einer neuen Provokation, die auch wirtschaftliche Folgen haben könnte. Laut Regierungsangaben könnte ein ähnliches Waffensystem bis zu 500 Millionen Euro (rund 472 Millionen Franken) kosten.












