Während der Sudan und Ägypten um ihre Wasserversorgung fürchten, bezeichnete Äthiopiens Präsident die erste Flutung des Mega-Staudamms am Nil als «historisch».
Wegen des Projekts gibt es Streit mit Ägypten und Sudan
Wegen des Projekts gibt es Streit mit Ägypten und Sudan - Satellite image ©2020 Maxar Technologies/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es war die erste Flutung des Mega-Staudamms am Nil.
  • Äthiopiens Ministerpräsident bezeichnete den Moment als «historisch».
  • Beim Sudan und Ägypten sorgte das Mega-Projekt für Ärger.

Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed hat die erste Etappe der Flutung des am Nil gelegenen Mega-Staudamms als «historisch» bezeichnet.

«Dass wir diesen Meilenstein aus eigener Kraft geschafft haben, obwohl niemand an uns glaubte, macht diesen Moment noch historischer». Dies sagte der Friedensnobelpreisträger von 2019 am Mittwoch. Wegen des 2011 begonnenen Projekts ist das Land mit Ägypten und Sudan im Streit.

Der Abschluss der ersten Flutung zeige die Hingabe der Äthiopier für die Wiedergeburt des Landes. Dies sagte Abiy in einer Erklärung, die im Fernsehen verlesen wurde. Bei der Flutung sei niemand zu Schaden gekommen. Nun ist Äthiopien erstmals in der Lage, zwei installierte Turbinen testen zu können, die für die Energie-Erzeugung notwendig sind.

Umstrittene Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre

Die Grand-Ethiopian-Renaissance-Talsperre (GERD) ist 1,8 Kilometer lang und 145 Meter hoch. Mit 6000 Megawatt Jahresleistung soll sie das grösste Wasserkraftwerk Afrikas werden und 2023 vollständig in Betrieb gehen. Unter den Nil-Anrainern sorgt das Projekt jedoch für Ärger: Äthiopien ist der Auffassung, dass der Damm für seine Stromversorgung unerlässlich ist. Der Sudan fürchtet hingegen um seine Wasserversorgung ebenso wie Ägypten.

staudamm äthiopien
Äthiopiens NIL-Staudamm ist bei den Nachbarländer Sudan und Ägypten umstritten. - AFP

Am Dienstag hatte unter Vermittlung der Afrikanischen Union (AU) ein Gipfeltreffen zur Beilegung des Streits stattgefunden. An der Videokonferenz nahmen Vertreter aus der Demokratischen Republik Kongo, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Mali, Südafrika und dem Sudan teil.

Nach der Konferenz kündigten Ägypten, Äthiopien und Sudan an, die Gespräche fortzuführen. Eine verbindliche rechtliche Vereinbarung für die Flutung und den Betrieb des Staudamms werde für notwendig gehalten. Dies teilte das ägyptische Aussenministerium am Mittwochmorgen in einer Erklärung mit. Bisher widersetzte sich Äthiopien dem.

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