Die Südkaukasusrepublik Aserbaidschan hat nach offiziellen Angaben den früheren Regierungschef von Berg-Karabach an der Grenze zu Armenien festgenommen.
Berg-Karabach
ARCHIV - Ein armenischer Soldat steht neben der Flagge von Berg-Karabach auf einem Hügel in der Nähe von Charektar in der separatistischen Region Berg-Karabach an der neuen Grenze zum Bezirk Kalbajar, der an Aserbaidschan übergeben wurde. Foto: Sergei Grits/AP/dpa - keystone

Der frühere Regierungschef von Berg-Karabach Wardanjan sei in die Hauptstadt Baku gebracht worden, wo die Behörden über das weitere Vorgehen entscheiden wollten, teilte Aserbaidschans Grenzschutz der staatlichen Nachrichtenagentur Azertac zufolge am Mittwoch mit.

Aserbaidschan hatte vergangene Woche nach kurzen heftigen Angriffen das zwischen Baku und Eriwan lange umstrittene Gebiet Berg-Karabach erobert. Zehntausende Armenier aus der Region sind seither auf der Flucht.

Vorwurf der illegalen Einreise

In der Mitteilung des Grenzschutzes wird Wardanjan die illegale Einreise nach Aserbaidschan vorgeworfen. Ob es weitere Anschuldigungen gegen den 55-Jährigen gibt, ist unbekannt.

Wardanjans Ehefrau, Weronika Sonabend, bestätigte die Festnahme. Ihr Mann sei beim Versuch, von Berg-Karabach nach Armenien auszureisen, von den aserbaidschanischen Behörden festgesetzt worden, schrieb sie am Mittwoch auf dem Telegram-Kanal ihres Mannes. Wardanjan, der als Geschäftsmann in Russland zum Milliardär geworden war, zog im vergangenen Herbst nach Berg-Karabach und bekleidete dort zwischen November 2022 und Februar 2023 den Posten des Regierungschefs.

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