Argentinien: Milei gewinnt Kongresswahlen überraschend deutlich
Argentinien hat seinem Präsidenten Javier Milei einen überraschend deutlichen Erfolg bei den Kongresswahlen beschert. Seine Partei holte über 40 Prozent.

Nach Monaten sinkender Zustimmungswerte hat Argentiniens Präsident Javier Milei einen überraschend deutlichen Wahlerfolg bei den Kongresswahlen errungen.
Nach Auszählung fast aller Stimmen erreichte Mileis Partei deutlich über 40 Prozent, wie das Wahlamt laut der «Tagesschau» bekanntgab. Die Mitte-Links-Partei Fuerza Patria kam demnach auf lediglich 24 Prozent.
Die Wahl galt als Stimmungstest zur Halbzeit von Mileis Präsidentschaft. Gleichzeitig entschied die Abstimmung über die Hälfte der Abgeordnetenkammer und ein Drittel des Senats.
Mehr als ein Drittel der Mandate
Milei kann nun gemeinsam mit Verbündeten auf mehr als ein Drittel der Mandate bauen, schreibt die «Zeit». So kann er verhindern, dass die Opposition ein Veto des Präsidenten überstimmt.
Die Partei «La Libertad Avanza» wird ihre Sitze von bisher 37 auf 101 ausbauen können. Bei den Senatoren steigt die Zahl von 6 auf 17, berichtet die «Frankfurter Rundschau».
Milei will in Argentinien Reformagenda fortsetzen
Internationale Beobachter bewerten das Ergebnis sehr unterschiedlich. US-Präsident Trump knüpfte künftige Hilfen an Mileis Wahlerfolg.

Innenpolitisch gehen die Meinungen auseinander, heisst es bei «amerika21». So sieht der Populismusforscher Pierre Ostiguy die Wahl weniger als Rechtsruck, sondern als Ausdruck der Erschöpfung vom bisherigen System.
Milei kündigte nach dem Sieg an, seine Reformagenda fortzusetzen und forderte alle Parteien zur Zusammenarbeit auf.
Unsichere Zukunft für Argentinien
Trotz des Erfolgs bleiben grosse Herausforderungen offen. Mehrere Korruptionsskandale überschatten Mileis Umfeld.
Die Bevölkerung erwartet spürbare Verbesserungen. Die gesellschaftliche Spaltung ist tief und Milei regierte bisher oft mit Dekreten, da ihm stabile Mehrheiten im Parlament fehlten.











