Ein Anwalt des Automanagers Carlos Ghosn entschuldigt sich dafür, dass der frühere Nissan-Chef beim Verlassen der U Haft in Japan als Handwerker verkleidet war.
Carlos Ghosn U Haft
Japanische Zeitungen mit den Fotos des verkleideten Carlos Ghosn. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Konzernchef Carlos Ghosn war als Handwerker verkleidet.
  • Nun entschuldigt sich sein Anwalt öffentlich dafür.

Anwalt Takashi Takano erklärte am Freitag, mit der Verkleidung hätte Ghosns Privatsphäre geschützt werden sollen. Zudem hätte verhindert werden sollen, dass Journalisten ihn bis zu der Residenz verfolgen.

Nach U Haft noch mehr: «Sein Ruf beschädigt»

«Die Verkleidung wurde von mir geplant und ausgeführt», schrieb Takano. «Wegen meines amateurhaften Plans ist sein Ruf beschädigt.» Die Aktion habe vielen Menschen Schaden zugefügt, erklärte der Anwalt. «Es tut mir Leid.»

Ghosn war am Mittwoch nach mehr als 100 Tagen in Tokio aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Für Erstaunen und Erheiterung sorgte seine Verkleidung: Der Ex-Konzernchef trug eine blaue Arbeiterjacke mit orangefarbenen Reflektoren. Dazu eine hellblaue Schirmmütze und einen Mundschutz. Er stieg dann sogar in einen Minivan, auf dessen Dach eine Handwerkerleiter befestigt war.

Shitstorm in den japanischen Medien

Die Verkleidung wurde in japanischen Medien viel kommentiert. Einige Fernsehsender liessen sogar Komparsen mit der gleichen Bekleidung auftreten, um über die Verkleidung zu sprechen.

Der Automanager war im November in Tokio festgenommen worden. Er ist unter anderem wegen Verstössen gegen Börsenauflagen angeklagt.

Schon vor U Haft: Komplott bei Nissan?

So soll er jahrelang ein viel zu niedriges Einkommen bei Nissan deklariert haben. Ausserdem soll er persönliche Verluste auf den Autobauer übertragen haben. Ghosn bestreitet die Vorwürfe und sieht sich als Opfer eines «Komplotts» bei Nissan.

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