Forscher konnten in 800 Meter Tiefe einen Fächerflossen-Seeteufel bei der Paarung filmen – eine Seltenheit. Rund 25 Minuten konnten die beiden Forscher einzigartige Aufnahmen machen.
Erstmals konnten Forscher einen Tiefsee-Anglerfisch filmen.
Erstmals konnten Forscher einen Tiefsee-Anglerfisch filmen. - Screenshot: Youtube/Science Magazine

Bei den neusten Aufnahmen ist zu sehen, dass der Kopf des Männchens bereits mit dem Weibchen verschmolzen ist. Jedoch kann sich das Tier noch selbständig bewegen.

Erste Aufnahmen eine Tiefsee-Anglerfisch-Päärchen

In 800 Metern Tiefe gelang Forschern der Rebikoff-Niggeler Stiftung eine Sensation. Das deutsche Forscherpaar Kirsten und Joachim Jakobsen konnten während einer Tauchfahrt südlich der Azoreninsel Sao Jorge erstmals Aufnahmen eines lebenden Fächerflossen-Seeteufel bei der Paarung filmen. Wie das «Science-Magazin» schreibt, zeigen die Aufnahmen ein schwangeres Weibchen. Und der Fisch hat einen Begleiter: ein Zwergmännchen, dass an der Unterseite des Weibchens angewachsen ist – als ständiger Spermienlieferant.

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher entdeckten in 800 Meter Tiefe einen Fächerflossen-Seeteufel bei der Paarung.
  • Die beiden Forscher konnten rund 25 Minuten das seltene Spektakel filmen.
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Bisher konnten von der seltenen Spezies nur wenige, vor allem tote Exemplare, gesichtet werden. Die beiden Tiefseeforscher konnten hingegen rund 25 Minuten lang Videoaufnahmen und Fotos von den Fächerflossen-Seeteufeln machen. Die Aufnahmen wurden aus dem 1,4 Meter grossen Fenster des U-Bootes gemacht, wie Kirsten Jakobsen schildert. Die Bedingungen des U-Boots sein äusserst schwierig gewesen, denn das Weibchen hatte eine Grösse von nur rund 15 Zentimeter, erklärt sie gegenüber dem Fachmagazin.

Beim Fächerflossen-Seeteufel handelt es sich um eine der spektakulärsten Anpassungen der Natur. Eine Vielzahl von Flossenstrahlen bilden ein Netzwerk von sensorischen Antennen. Die Weibchen werden zwischen 14 bis 20 Zentimeter gross. Die Zwergmännchen bleiben hingegen kleiner als 1,5 Zentimeter und sind somit bis zu 60 mal kleiner. Sie leben parasitisch und verschmelzen zur Befruchtung mit dem Weibchen. Danach ist es möglich, dass das Männchen vom Weibchen einverleibt und komplett verdaut wird.

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